2025-08-14
Acht motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten am Morgen des 9. August zur 2 tägigen Hochtour auf das Gross Schärhorn. Zwei von ihnen waren sogar eine halbe Stunde früher als nötig in den Zug gestiegen – ob aus purer Motivation oder wegen einer etwas unglücklichen Anzeige im SBB-Fahrplan, bleibt mal dahingestellt. Die Laune war jedenfalls schon zu Beginn ausgezeichnet und die Gruppe harmonierte super. Das erste Highlight war die Busfahrt von Linthal hinauf zum Urnerboden. Der Busfahrer gab regionale Anektoden im tiefsten Urnerdialekt zum Besten, z.B. über das Kraftwerk Linth-Limmern oder die Sage über die Kantonsgrenze zwischen Uri und Glarus beim Urnerboden. Wir lauschten, lachten und merkten kaum, wie schnell die Serpentinen hinter uns lagen. Am Urnerboden angekommen, reservierten wir gleich die nächste Bahn nach oben. Noch blieb ein Moment für einen schnellen Kaffee in der warmen Morgensonne, bevor wir gemütlich zum Fisetenpass hochgondelten. Dort begann die Tour richtig – und zwar gleich mit einem kräftigen Anstieg hinauf zum Gämsfairenstock. Der Weg führte uns über Alpenwiesen, neben riesige Felslöcher durch und am Wegrand fanden wir einzelne Genepikräuter. Nach dem Gämsfairenstock ging es hinunter zum Claridenfirm und über diesen Richtung Planurahütte.
Schliesslich tauchte die Hütte auf – klein, einladend und mit einem herrlichen Blick über das umliegende Gletscher- und Gipfelpanorama. Vor der Hütte bestaunten wir den größten Windkolk Europas, eine gewaltige, vom Wind geformte Mulde im Schnee. Zwei Teilnehmerinnen waren so begeistert, dass sie spontan ein Bad im eiskalten See des Kolks nahmen. Wir gönnten uns das wohlverdiente Ankunftsbier. Drinnen erwartete uns das Hüttenteam mit herzlicher Freundlichkeit, und schnell stellte sich eine entspannte Abendstimmung ein. Für unsere Tourenleiterin Sara Bachmann war es eine besondere Premiere: Ihre erste Leitung einer SAC-Hochtour. Top vorbereitet, ruhig und kompetent hatte sie uns geführt – Grund genug sie mit einem lokalen Tschenepy als Tourenleiterin einzutrinken. Ein grosser Gewinn für unseren Verein! Nach dem feinen Abendessen genossen wir noch den Sonnenuntergang im kühlen Abendwind.
Um 5 Uhr morgens marschierten wir begleitet vom Schein des Vollmonds über den Geltscher bis zum Fuß des Gross Schärhorn los. Hier deponierten wir die Steigeisen und stiegen hoch auf den Gipfel mit etwas Kraxlerei zum Schluss. Die Aussicht war überwältigend: ringsum zogen sich die Gipfelketten, Täler öffneten sich in der Tiefe, und in der Ferne glänzten weitere Gletscher im Sonnenlicht. Wir setzten uns, assen eine Kleinigkeit und liessen den Moment wirken – bis der kühle Wind uns sanft, aber bestimmt zum Aufbruch drängte. Der Abstieg führte uns über das Chamlijoch hinunter zum Klausenpass. Die Sonne stand inzwischen hoch und auch die Temperatur stieg laufend. Sepp bedankte sich bei Sara mit einem kleinen Präsent für die bestens geleitete Tour. Er hatte sie sehr gerne auf ihrer ersten Tour begleitet und konnte bei der Rekognoszierstour auch sein Wissen wieder etwas auffrischen. Müde, aber zufrieden, gönnten wir uns am Pass ein letztes gemeinsames Bier, bevor wir mit dem Bus zurück ins Tal fuhren. Zum Abschluss sprang noch ein Teil der Gruppe zu einem kurzen, erfrischenden Bad in die Linth – ein perfekter Schlusspunkt für eine rundum gelungene Hochtour.
Leitung: Sara Bachmann
Co-Leitung: Sepp Meier
Teilnehmer: Doris Frischknecht, Regula Vogel, Helen Goldschmidt, Rosmarie Stillhart, Melanie Kuratli, Markus Jung (Bericht)