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Arth - Wildspitz -Zug

2025-05-31

Tag 1: Nachdem die Mittelfristprognosen für die Auffahrtswoche unbeständiges Wetter vorhersagten, war für Freitag 30. Mai und Samstag 31. Mai relativ unvermittelt von Sommerwetter mit Temperaturen weit über 20 Grad die Rede. Dies wurde von den Teilnehmer*innen natürlich erleichtert und mit viel Freude zur Kenntnis genommen. 

Den Ausgangspunkt unserer Tour, die Bus-Haltestelle Chäppeli (417) in Arth am Zugersee, erreichten wir mit dem öV. Vorerst ging es durch das moderne Wohnquartier Rufiberg, hinauf zum Bahntrassee und dann zwischen überwachten Steinschlagnetzen hindurch. Alsdann führte uns ein schmaler, steiler Pfad im Zickzack immer weiter hinauf, durch den dunklen und von Nagelfluhbrocken durchsetzten Bergwald des Bigstein. Langsam aber stetig gewannen wir an Höhe, bis wir nach rund 1 1/2 Stunden die aussichtsreiche Felskanzel des Bigstein erreichten, und den blauen, jetzt rund 600 Höhenmeter unter uns liegenden Zugersee erblickten.

Nach einer Verpflegungspause ging es ostwärts, nun auf einem offiziellen Bergwanderweg, hinüber ins Goldauer Bergsturzgebiet. Ein kurzer Abstieg, weiter auf einem teilweise sehr morastigen Weg, der uns einiges an Geschicklichkeit abforderte, und schlussendlich erreichten wird das “Orchideen-Paradies“. Umgeben von den zahlreichen und unterschiedlichsten Orchideen-Arten entschlossen wir uns für den Mittagsrast.

Alsdann unternahmen wir eine kleine Rundtour, auf der wir nochmals die grosse Orchideen-Vielfalt bewunderten, und nahmen danach den Pfad in Angriff, der uns von etwa 1050 Metern zuerst entlang der westlichen Bergsturz-Abrisskante hinauf bis auf rund 1200 Meter führte, und dann direkt auf der Abrisskante verlief. Immer höher, immer ruppiger, immer mehr Schweisstropfen. Schlussendlich standen wir nach rund 1 1/2 Stunden seit der Mittagsrast neben dem Gipfelkreuz des Gnipen (1534). Nebst dem herrlichen Tiefblick auf Zuger- und Lauerzersee faszinierte auch der Blick über das ursprüngliche Anrissgebiet des Goldauer Bergsturzes hinweg zu den noch schief aufliegenden Nagelfluhbänken und der dazwischenliegenden (problematischen) Mergelschicht.

Nach einer Verschnauf- und Trinkpause ging es nun ostwärts über den Gipfel des Gnipen (1567) und dann weiter zu unserem Tagesziel, dem Wildspitz, mit 1580 Metern der höchste Zuger Berg. Trotz seinen nur knapp 1600 Metern bot sich vom Wildspitz eine atemberaubende Aussicht, ein 360-Grad-Panorama, das uns alle begeisterte. Gegen 15.30 Uhr hiess uns das Berggasthaus Wildspitz, unser Aufenthalts- und Übernachtungsort, freundlich willkommen. Vorerst installierten wir uns aber auf der Terrasse und liessen das Ganze auf uns einwirken.

Wer kennt es noch nicht, das Gesellschaftsspiel “Five Crowns“? Doris weihte uns in die Regeln dieses kurzweiligen Spiels ein. Jedoch, wie und mit welchen Strategien man dieses Spiel gewinnen kann, musste dann jeder selbst erfahren. Auf jeden Fall hat es uns allen auch Spass bereitet. Nachtessen war auf 18.45 Uhr angesagt. Da wir uns nur sehr schwer vom Spiel trennen konnten, blieb vor dem Nachtessen gerade noch knapp Zeit, um sich kurz unter der Dusche zu erfrischen.

Wir genossen das feine Nachtessen, danach war dann der Sonnenuntergang an der Reihe. Vom Gipfel des Wildspitz aus verfolgten wir entspannt, wie es einnachtete und die Sonne schlussendlich gegen 21.15 Uhr hinter dem Horizont unterging. Alsdann waren nochmals strategische Überlegungen (und etwas Glück) gefragt – bei welchem Spiel, das ist wohl eher eine rhetorische Frage.

Tag 2: Der am Vorabend spontan entstandene Vorschlag, am Samstag den Sonnenaufgang zu beobachten, und die Zeit bis zum Morgenessen mit einer kleinen Frühtour zu überbrücken, fand einhellige Zustimmung. So nahmen wir gegen 05.45 Uhr den Weg ostwärts zur rund 250 Höhenmeter tiefer gelegenen Alp Halsegg unter die Füsse, um danach in einer Art Rundwanderung via Türlistock und Leiterenflue (mit Leiteraufstieg) wieder zum Berggasthaus Wildspitz zurückzukehren. Dort erwartete uns bereits ein auswahlreiches, und natürlich wohlverdientes, Frühstücksbuffett.

Nun hiess es Abschied nehmen von diesem wunderschönen Panoramagipfel. Der Rückweg führte uns zuerst über den Leiterenweg (echt kühn) steil hinunter zum Zuger Alpli (1158). Das Plateau des Zugerbergs im Langmösli (1076) erreicht, ging es fortan in stetig sanftem Abstieg via Buschenchappeli, Räbrüti bis zur Hochwacht (988), wo wir Mittagsrast hielten. Von dort erreichten wir in einer knappen Stunde via Bilgerighof, Steren und St. Verena das hübsche Altstädtchen von Zug (420), unser Tages- und gleichzeitig Endziel der zweitägigen Tour.

Während die eine Gruppenhälfte das sommerliche Wetter für ein erfrischendes Bad im Zugersee nutzte, setzte die andere Gruppenhälfte die erste Priorität auf ein kühlendes Getränk. Schlussendlich blieb aber noch genügend Zeit, die Tour bei gemütlichem Zusammensein in einem Café-Conditorei mit einer kurzen Runde “Five Crowns“ und einem kulinarischen Zuger Kulturgut (welches wohl?) ausklingen zu lassen.

Herzlichen Dank Peter; du hast uns Vieles deiner schönen Heimat gezeigt, erklärt und nähergebracht.

Bericht: Adrian Kälin, Fotos: Peter Fähndrich

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