2025-05-20
Tag 1
Das ursprünglich geplante Datum vom 5. bis 8. Mai 2025 fiel leider dem schlechten Wetter zum Opfer. Also wurde die Tour kurzerhand um eine Woche verschoben. Das führte allerdings dazu, dass einige Teilnehmer ihre freien Tage so kurzfristig nicht mehr umplanen konnten. Am Ende waren wir zu viert – aber dafür hochmotiviert – als wir uns am Montag, 13. Mai 2025, im Zug Richtung Zermatt trafen.
Mit den Bergbahnen ging's direkt hoch aufs Klein Matterhorn. Gegen 13:00 Uhr starteten wir dort endlich unsere Skihochtour – bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein!
Wegen der fortgeschrittenen Zeit ließen wir das Breithorn links liegen und machten uns direkt auf den Weg zum Schwarztor. Dort wurden wir mit einer traumhaften Abfahrt im Pulverschnee in Richtung Gornergletscher belohnt.
Der anschließende Aufstieg über die Gletschermoräne zur Monte Rosa Hütte war anfangs ziemlich mühsam – es lag kaum noch Schnee, was das Ganze deutlich erschwerte.
Oben angekommen freuten wir uns umso mehr aufs Abendessen. Bei gemütlicher Atmosphäre besprachen wir noch unsere Tour für den nächsten Tag. Außer uns waren nur zwei weitere Gruppen auf der Hütte – perfekte Bedingungen also, um am Dienstag Richtung Dufourspitze zu starten.
Nach der Besprechung ging’s dann auch bald ins Bett – mit viel Vorfreude auf das, was der nächste Tag bringen würde.
Tag 2
03:45 Uhr – der Wecker klingelte! Noch etwas verschlafen setzten wir uns gemeinsam zum Frühstück, bevor es dann pünktlich um 05:00 Uhr losging – unser Ziel: die Dufourspitze.
Während der blauen und goldenen Stunde in den Bergen unterwegs zu sein, ist jedes Mal aufs Neue ein unbeschreibliches Erlebnis. Langsam wurden das Matterhorn, die Dent Blanche und die gesamte Kette vom Obergabelhorn bis hin zum Weisshorn von der aufgehenden Sonne in warmes Licht getaucht – einfach ein wunderschöner Anblick!
In gleichmäßigem Tempo zogen wir über den Monte-Rosa-Gletscher dahin, bis wir nach etwa 5,5 Stunden schließlich das Skidepot auf 4356 Meter über Meer erreichten. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an den Aufstieg über eine steile Firnflanke hinauf zum Grat in Richtung Gipfel.
Die Kraxlerei am Grat machte uns allen richtig Spaß – ein bisschen Kletterei, tolle Ausblicke, und das Beste: kaum Leute unterwegs! Nur kurz vor dem Gipfel mussten wir an einer Stelle ein wenig warten, bevor wir den letzten Aufschwung in Angriff nehmen konnten.
Geschafft! Wir standen auf dem höchsten Punkt der Schweiz – 4.634 Meter über Meer. Die Aussicht war einfach sagenhaft, und wir alle überglücklich. Es war windstill, also gönnten wir uns oben noch einen gemütlichen Snack, bevor es wieder zurück zum Skidepot ging.
Inzwischen zogen erste Wolken auf, die Sicht wurde etwas schlechter – aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Abfahrt begann im schönsten Pulverschnee, und je tiefer wir kamen, desto sulziger wurde der Schnee, was das Ganze richtig spaßig machte.
Gegen 16:00 Uhr kamen wir müde, aber rundum glücklich wieder in der Hütte an. Zur Belohnung gab’s ein feines Stück Kuchen, und wir ließen diesen großartigen Tag noch einmal Revue passieren. Beim Abendessen schmiedeten wir dann – wie am Vortag – gleich die Pläne für unsere nächste Tour.
Tag 3
Das heutige Ziel hieß «Nordend», da die Verhältnisse für die Signalkuppe und den Liskamm nicht ideal waren – schwach eingeschneite Gletscherbrüche am Grenzgletscher sowie viel Neuschnee im oberen Bereich, wo noch nichts gespurt war. Das hätte schlicht zu viel Zeit gekostet.
Also starteten wir – wie am Vortag – um 05:00 Uhr. Rückblickend war es definitiv die richtige Entscheidung, die Dufourspitze zuerst anzugehen, denn heute waren deutlich mehr Gruppen unterwegs.
Zunächst folgten wir demselben Weg wie am Vortag, diesmal aber bei kälteren Temperaturen. Je näher wir dem Silbersattel kamen, desto stärker pfiff uns der kalte Wind um die Ohren. Ein Stück des Grats konnten wir noch mit den Skis zurücklegen, bevor wir auf Steigeisen wechselten.
Beim Gipfelaufschwung mussten wir – zum Glück an einem einigermaßen windgeschützten Platz – kurz warten, bis die Gruppe vor uns abgeseilt hatte. Dann ging’s los: Gemeinsam kletterten wir dem Gipfel entgegen. Die Kletterei war zwar kurz, aber schön ausgesetzt – genau richtig, um Spaß zu machen!
Oben blies der Wind immer noch heftig und kalt, deshalb hielten wir uns nicht lange auf. Nach einem kurzen Moment der Freude und einem schnellen Gipfelfoto seilten wir wieder ab.
Je näher wir dem Silbersattel kamen, desto angenehmer wurde es wieder – weniger Wind, angenehmere Temperaturen. Wir entschieden uns, ein Stück abzufahren und dort in der Sonne eine Pause mit Essen und Trinken einzulegen.
Der Schnee im oberen Bereich war – wie am Vortag – herrlich pulvrig. Und im unteren Teil fanden wir – dank dem guten Gespür von Hans – noch unverfahrene Hänge mit schönem, sulzigem Schnee. Richtig lässig!
Gegen 15:00 Uhr waren wir zurück an der Hütte. Dort gab’s erstmal Kaffee und Kuchen, und wir genossen die warmen Sonnenstrahlen auf der Terrasse. Danach noch ein kurzes Nickerchen vor dem Abendessen – ein weiterer genialer Tag ging zu Ende!
Tag 4
Der vierte und letzte Tag brach an – Zeit für die Rückreise nach Zermatt. Doch bevor es ins Tal ging, wartete noch ein abwechslungsreicher Abschluss auf uns.
Etwa 1,5 Stunden lang liefen wir gemütlich über den Gletscher, bis wir einen kurzen Klettersteig erreichten, den wir problemlos überwanden. Danach
seilten wir uns ein Stück ab und standen schließlich auf dem riesigen Gletscherplateau des Gornergletschers.
Bei bestem Wetter und mit traumhafter Aussicht – vom Täschhorn über Strahlhorn, Jägerhorn bis hin zu unseren beiden Gipfeln der Vortage – machten wir uns in lockerem Tempo auf den Weg zum Stockhornpass. Und weil’s so schön war, nahmen wir das Stockhorn auch gleich noch mit!
Nach dem Gipfelglück ging’s an die letzte Abfahrt. Auch hier fanden wir nochmals super Bedingungen vor und konnten unzählige Schwünge in den Schnee zaubern – was für ein herrlicher Abschluss!
Beim Grüensee angekommen, mussten wir die Ski kurz aufbinden und ein Stück zu Fuß zurücklegen. Zum Glück fanden wir bald die Überreste einer alten Skipiste, auf der wir nochmals ein paar Höhenmeter fahren konnten. Mit viel Glück erreichten wir ein paar Minuten vor Abfahrt des Zugs die Station Riffelalp – perfektes Timing!
In Zermatt angekommen, gönnten wir uns noch ein wohlverdientes Bierchen und blickten gemeinsam auf diese vier großartigen Tage zurück.
Ein riesiges Dankeschön an die anderen beiden Teilnehmer – und ganz besonders an Hans für die hervorragende Organisation und Durchführung dieser schönen Touren. Die vielen tollen Bergmomente werden uns definitiv noch lange in Erinnerung bleiben.
Großen Respekt auch an Hans und Köbi: Solche Touren mit 72 bzw. 77 Jahren zu meistern – Hut ab!
Dabei waren: Köbi Ackermann, Sybille Altherr und Kevin Dönni (Bericht)
Bergführer/Tourenleiter: Hans Fitzi