2025-04-15
Flüela Wisshorn, Wöschchuchi Rundtour
Nein, dreckige Wäsche musste an diesem prächtigen Vorfrühlingstag niemand waschen, zu sehr erfreute uns den ganzen Tag strahlender Sonnenschein. Aber einige Teilnehmende, der Schreibende eingeschlossen, hatten schon noch eine Rechnung offen mit diesem Gebiet. Die Verhältnisse nur zwei Wochen früher waren damals ziemlich dürftig... Zum Glück hatte es in der Zwischenzeit noch einmal ordentlich geschneit und die letzten Nächte waren klar und kalt. Optimale Voraussetzungen für eine schöne Firntour, ja sogar Pulverschnee dürfte in den nördlich gerichteten Lagen in grösserer Höhe noch anzutreffen sein.
Früh starten war angesagt, also fuhren 8 erwartungsvolle Türeler mit zwei Autos um halb sechs in Wattwil los Richtung Tschuggen am Flüelapass. Die Passstrasse war auch oberhalb des Schlagbaum weitestgehend vom Schnee geräumt, sodass wir die Skier schulterten und die erste halbe Stunde etwa 2km auf der trockenen Strasse wanderten. Ab dem eigentlichen Einstieg in die Route lag angenehm griffiger Hartschnee, so konnte man bei entsprechender Spurwahl gut ohne Harscheisen gehen. Nach gut drei Stunden überquerten wir die Winterlücke und strebten dem Sattel auf ca. 2900m zu. War es bis dahin auf der sonnigen Spur angenehm warm, erwartete uns beim Skidepot eine schöne Aussicht, aber auch eine kalte Bise.
Zügig Abfellen und Steigeisen montieren war angesagt um den teils luftigen Gipfelanstieg zu bewältigen. Alle Teilnehmenden knackten in der Folge zumindest die 3000er Grenze, fast alle stiegen bis zum Vorgipfel auf, den scharfen Firngrat zum unwesentlich höheren Gipfelkreuz schenkte man sich. Oder war es doch wegen dem rätselhaften Loch im Firn an der Nordflanke??
Die Aussicht war umfassend und überwältigend. Nach einer kurzen Jause kam der Abstieg zum Skidepot, der noch einmal vollste Konzentration verlangte. Nun führte die Abfahrt über die spärlichen Reste des Jörigletschers Richtung Jöriseen. Und tatsächlich konnten noch etliche Schwünge im Pulverschnee gezogen werden. Einige wollten die Bögen noch extra schön machen, doch es kam leider nicht immer ganz so, wie es gewollt war... Bevor wir uns auf den Wiederaufstieg zur “Wöschchuchi“ auf ca. 2750m machten, stärkten wir uns noch einmal an der angenehm wärmenden Sonne in herrlich winterlicher Berglandschaft.
Im schweisstreibenden Aufstieg liess es sich gut darüber sinnieren, warum diese Rundtour diesen Namen erhalten hat. War es der Umstand, dass man auf kürzester Distanz drei Seen überquert oder touchiert, oder eben doch die sengende Sonne zur Mittagsstunde... Noch einmal genossen wir die herrliche Aussicht am Sattel und starteten dann erwartungsvoll in die weiten Südhänge, hinunter zur 800m tiefer liegenden Passstrasse. Zur grossen Freude Aller trug der Schnee trotz fortgeschrittener Stunde durchgehend und war schön aufgefirnt. Zu guter Letzt konnten wir nach etwas abenteuerlichen Bachquerungen sogar bis zu den geparkten Autos mit den Ski’s fahren.
Ein gemütlicher Umtrunk im Café Weber in Davos machte die ganze Unternehmung vollständig. Es hat Spass gemacht, dank euch Allen! Besonderen Dank an Marlis, unserer Tourenchefin für den Support am Gipfel.
Dabei waren: Köbi Bleiker, Franz Broger, Alice Giger, Marlis Rohner, Martin Scherrer, Iris Schoch, Christoph Schuler, Sepp Meier TL/Bericht.
Fotos: Diverse von Marlis, Iris, Martin, Christoph und mir...