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Lehni-Quinten-Walenstadtberg

2025-03-20

Beim Lehnirank, oberhalb Weesen, steigen wir aus dem Postauto. Catherine blickt in 26 fröhliche Gesichter. Kein Wunder nach den kalten Regentagen. Sie gibt einige Infos für die Tour und los geht’s. Ein Wiesenweg im Gänsemarsch hinunter, wo uns schon die ersten Blumenköpfchen entgegenlachen, Löwenzahn, Hahnenfuss und Wiesenschaumkraut. Dann kommt der Wald, wo die zarten Leberblümchen und die violetten Veilchen, einzeln und in ganzen Pölsterchen, neugierig aus dem Laub hervorgucken. Vogelgezwitscher, den Frühling willkommen heissend, begleitet uns. Es ist eine wilde, felsige Landschaft mit Einschnitten, wo Bergbäche zu Tal stürmen und wir sie auf schmalen Stegen überqueren. Rechtsseitig glitzert der Walensee, spiegelglatt im Sonnenlicht. Er wird uns den ganzen Tag begleiten oder wir ihn. Wir bewundern auf der anderen Seite des Wassers die sonnenbeschienen Bergspitzen, weiss überzuckert, unten in ein grünes Wiesenband übergehend, in das kleine Dörfer in den Hang hineingebettet sind. Im hellen Morgenlicht eine Traumansicht! Wir schlängeln uns langsam hinunter. Einige Häuser kommen in Sicht, in deren Gärten, dem milden Klima sei Dank, Kirschbäume, Forsythien und andere Sträucher in voller Blüte stehen. Oberhalb Betlis, finden wir ein lauschiges Plätzchen, das uns einlädt Znünipause zu machen. Nachher nehmen wir den Weg, der uns eine Überraschung verspricht und stehen bald vor den Seerenbachfällen mit dem längsten Wasserfall der Schweiz. Von hoch oben stürzt das Wasser 300 m senkrecht den Felsen hinunter, angesammelt in Form von Regen und Schnee auf den Churfirsten. Mit Staunen lauschen wir dem Klang des tosenden Wassers. Der weitere Pfad ist mal breit mal schmal, in die schroffen Felsenwände der Churfirsten eingehauen. Zur Rechten geht es senkrecht hinunter. Der See ist zum Greifen nah. Kein Blattkleid von Sträuchern und Bäumen versperrt die Sicht. Ein Wegstück ist so steil und ausgesetzt, dass zur Sicherung ein Drahtseil zur abfallenden Seite angebracht ist. Die hohen Tritte im felsigen Gelände lassen manches Knie unangenehm spüren. Viele Höhenmeter bis zum See hinunter sind zu bewältigen. Vor Quinten gehen wir auf einem breiten Weg an Maulbeerbäumen und Reben vorbei und fühlen uns in den Tessin versetzt. Palmen schmücken die Gärten und es ist sommerlich warm. In Quinten, direkt am Wasser, geniessen wir unseren mitgebrachten Zmittag.

Sieben Personen verlassen nun die Gruppe und nehmen die Abkürzung via See nach Hause. Ich gehöre dazu.

Catherine gibt mir Angaben zum weiteren Verlauf der Wanderung.

Nach dem Mittagessen knapp 40 Minuten dem See entlang, herrliche Sicht in felsige Buchten mit türkisblauem Wasser. Befinden wir uns in der Karibik? Nach einem lauschigen Trinkhalt nehmen wir Abschied vom See und steigen im Zickzack hinauf zum Walenstadtberg. Die Aussicht ist grandios, überall schneebedeckte Berge, Alvier, Mürtschenstock, die Churfirsten und zu Füssen der glitzernde Walensee. Noch 40 Minuten bis zur Bushaltestelle «alten Post». Die Wärme macht durstig. Eine Beiz wäre ein schöner Abschluss gewesen, es durfte nicht sein. Ein Automat mit Getränken bietet einen kleinen Trost. Alle erreichen unterschiedlich müde das Ziel.

Herzlichen Dank Catherine und Klara für die umsichtige Leitung dieser Genusstour.

Text:                Felice Bosshard

Fotos:              Ruedi Flotron

 

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