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ST_Wochenende Juf

2025-02-22

Verlängertes Skitouren-Weekend im Avers 22. – 24.02.2025

«Jetzt sehe ich endlich einmal Juf», freut sich Dorothea auf der Hinfahrt ins Averstal. Der Mehrheit der Gruppe geht es so. Das mit 2126 m.ü.M. höchst gelegene dauerhaft bewohnte Dorf Europas, das Teil der Gemeinde Avers ist, ist tatsächlich eine Reise wert und selbst mit dem ÖV gut erreichbar. Bereits im 15. Jahrhundert zogen deutschsprachige Walser in die Region und liessen sich eben auch ganz am Ende des Tals – in Juf – nieder. Daran erinnern die typischen Walserhäuser, die so manchen harten, langen Winter und kurzen Sommer überstanden haben. Nun – mit Schnee-«Bergen» kann Juf diese Saison nicht trumpfen. Die Südseite weisst schon etliche grüne Flecken auf. Die restlichen Hänge sind aber – wider Erwarten – ganz o.k. bis gut befahrbar. Abgesehen von ein paar «Steinküssen» reicht der Schnee und es können sogar noch ein paar «Spürlis» gelegt werden. Aber schön der Reihe nach.

Treffpunkt der neunköpfigen Gruppe ist das Outlet in Landquart, wo wir uns auf drei Autos aufteilen. Tourenleiter Martin Breitschmid hat für den ersten Tag das Chlin Hüreli (2797 m.ü.M.) ausgesucht und so treffen wir uns auf dem Parkplatz kurz vor dem Weiler Pürt (1921 m.ü.M.) wieder. Nach einem kurzen Fussmarsch und einem ersten «mit-Fellen-abwärts- fahren»-Test zieht die Gruppe Richtung Gipfel. Warum das Chlin Hüreli mit seinen 2797 m.ü.M. höher ist als das Grosshora mit seinen 2780 m.ü.M. wissen die Götter. «Chlin» oder «Gross» her – das Wetter ist an diesem Tag nicht besonders einladend und so ziehen wir es vor, auf dem windigen Gipfel nur eine kurze Rast einzulegen und weiter unten bei der kleinen Hütte auf der Pürder Alpa (2449 m.ü.M.) eine längere Pause zu geniessen. Die Abfahrt ist jetzt nicht der Hammer, nicht zuletzt wegen dem diffusen Licht, aber ehrlich gesagt viel besser als erwartet.

Nach einem feinen Nachtessen und einer geruhsamen Nacht in unserer Unterkunft Pension Edelweiss in Juf begrüsst uns am Sonntagmorgen ein blauer Himmel. Unser Tagesziel – der Piz Piot – wird erst nach einem langen, flachen Skimarsch taleinwärts sichtbar. Am Ende des Tals verläuft die Route in unterschiedlichen Steigungen über schöne, zum Teil weite Hänge südwestwärts aufs Piotjoch (2821 m.ü.M.). Vor uns hat es zwei Gruppen, die vom Joch aus über den Westgrat zum Punkt 2924 aufsteigen. Allerdings macht es den Anschein, dass dieser Aufstieg unter den aktuellen Bedingungen nicht so einfach zu bewältigen ist. Martin zieht es vor, den Westgrat zu umgehen. Der Plan ist gut, aber die Umsetzung aufgrund des wenigen Schnees keine gute Idee. Es gilt ein sehr steiles Stück zu queren, das nur mit wenig griesligem Schnee, der sofort abrutscht, bedeckt ist. Ganz nach dem Motto «safety first» geniessen wir stattdessen eine +tolle Abfahrt Richtung Predarossa bis zu unserem «Zmittag»-Halt. Anschliessend laufen wir gemütlich zurück aufs Piotjoch und fahren ab nach Juf. Vier Gruppenmitglieder müssen bereits heute Sonntag wieder heimreisen. Heim in den Regen, während bei uns in Juf nach wie vor das schöne Südwetter Vorrang hat.

Die verbleibenden fünf Personen geniessen ein gemütliches Nachtessen und feilschen unter anderem darüber, ob nun die Höhenmeter, die wir zu Fuss und mit den Skiern auf dem Buckel, am ersten Tag von der Bachbrücke rauf nach Pürt zurückgelegt haben, den Gesamt-Touren-Höhenmetern angerechnet werden dürfen oder nicht. Die Meinungen gehen auseinander und sorgen für den einen oder anderen Lacher.

Am Montagmorgen tummeln sich am Himmel einige Wolken, die aber bald von der Sonne verdrängt werden. Heute planen wir das Jufer Horn (2965 m.ü.M.) zu besteigen. Hatten wir uns vor zwei Tagen noch über nicht gut befestigte Helme, die in der schönen Bergwelt das Weite suchen, unterhalten, muss die Schreibende am eigenen Leib erfahren, wie schnell es gehen kann. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit bei der zweiten Rast und das schneeweisse «Ding» verabschiedet sich mit Schwung Richtung Tal. Weiss auf weiss ist echt die dümmste Kombination, um das «Ding» wieder zu finden. Sophia – unsere Optimistin in Person – rechnet mir aber gute Chancen aus und so erstaunt es kaum, dass genau sie bei der Abfahrt auf den Meter genau beim Helm stehen bleibt. «Sophia – heute würde es sich vielleicht lohnen, noch Lotto zu spielen», witzelt Martin. Und bevor ich es vergesse: Der Aufstieg auf das Jufer Horn wurde mit einer tollen Aussicht und einer ebenso schönen Abfahrt belohnt.

Unserem umsichtigen, professionellen, Gummifröschli verteilenden und stets gut gelaunten Tourenleiter gebührt ein grosses Dankeschön für diese schönen Tage im Avers!

 

Teilnehmende: Dorothea, Franziska, Fredy, Heike, Jan, Maike, Maria und Sophia

Tourenleiter: Martin Breitschmid

Text: Franziska Schawalder

Fotos: Franziska, Fredy, Maike,Jan, Martin

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