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Moorweg Rothenthurm

2024-11-21

Die erste Winterwanderung ist angesagt, dies schon im November und sie beginnt mit der Biberbegegnung, nein kein Treffen mit einem Biber, sondern mit der Biber, dem Fluss in der Hochebene zwischen Biberbrugg und Rothenthurm, einer Moorlandschaft von besonderer Schönheit.

Kurz zeigt sich die Sonne als matte runde Scheibe, als wir bei Biberbrugg die Wanderung beginnen. Es bleibt den ganzen Vomittag recht hell, erst am Nachmittag auf dem Weg zum Bahnhof beginnt es zu schneien. Über die Möslibrugg, Falzbrunnen, Bubrugg führt die Wanderung manchmal durch offenes Gelände mit Blick auf die Mythen, dann wieder auf Wurzelpfaden durch kleine Auen- und Moorwälder zum Bibersteg, dann weiter nach Rothenthurm. Die halb verschneite Landschaft finde ich zauberhaft und lässt mich zur Ruhe kommen.

Im Breitä-Stübli werden wir von den Wirtsleuten herzlich willkommen geheissen und auch gemustert von oben bis unten, dies vom Jüngsten, dem acht Monate alten Sohn.

Nicht nur werden wir köstlich bewirtet mit Suppe, Wienerli und Schweinswüerstli; einige erhalten auch Einblick in die lokale Geschichte des Dorfes: Vor gut vierzig Jahren begann im Dorf ein Zwist, der für rote Köpfe sorgte, Nachbarn entzweite, befreundete Kinder auseinanderbrachte. Beim Streit ging es um das Hochmoor. Die einen sagten: Was soll dieses unnütze Gelände; eine Kaserne für 500 Soldaten, ein Übungsgelände für die Armee bringt Betrieb und Verdienst, nur Landesverräter sagen nein zum Militärprojekt. Nie und nimmer soll das Moor verschandelt werden, ereiferten sich andere, das Naturgebiet ist einzigartig und muss unbedingt erhalten bleiben. Wir wollen nicht von unserem Haus und Boden vertrieben werden, sagten betroffene Bauern und gingen auf die Barrikade. (Das EMD hätte laut Google nur 2 Franken 70 für einen Quadratmeter Land bezahlt – gerade mal einen Kaffee Schnaps.)  Es war ein heftiger Streit, der noch lange nachhallte. Zum Glück, so beendet die Wirtin ihre Ausführungen, wurde die Initiative zum Schutz des Moores (1987) angenommen, sonst hättet ihr nicht auf so wunderschönen Pfaden zu uns herwandern können! Wie wahr sie spricht: Es war eine herrliche Wanderung, vielen Dank, Monika und Ruedi, für diesen Naturgenuss!

 

Text:                Catherine Lieberherr

Fotos:              Ruedi Flotron, Eva Hehli

 

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