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Stockberg - oder eben nicht!

2024-08-08

Juhui, laut Wettervorhersage wird es am Donnerstag nicht regnen, schreibt Beni allen. Kaum aus dem Haus greife ich noch zur Regenjacke.

Im Zug nach Nesslau schauen wir 16 SAC-ler mit gemischten Gefühlen Richtung Stockberg. Wir steigen aus dem Postauto. Im Ennetbühl schüttet es wie aus Kübeln. In einer Garage finden wir Unterschlupf, zupfen Schirme und Jacken aus dem Rucksack mit dem Hintergedanken, es wird ja schön. So meinte es eigentlich unser Tourenleiter.

Durch nasse Wiesen stapfen wir Richtung Amsler. Schirm auf, Regenjacke an. Das sollte nicht das letzte Mal sein. Ein Alphirt hat Erbarmen mit uns nassen Gestalten. So dürfen wir in der trockenen Alphütte warten, bis die Regentropfen nicht mehr so schwer sind.

Motorsägen rattern im Wald. So ist allen klar, warum in der Schweiz Mobil APP eine Sperrung eingetragen ist. Beni und Klara beraten anhand der Karte den Weiterweg. So glaubten sie eine sichere Route gefunden zu haben. Schon kommt ein Alphirt daher gerannt und warnt uns vor dem Weitergehen.

Der Pegel unserer Motivation ist bedenklich am Sinken. Da kommt uns der Forstwart entgegen und gesteht, dass die direkte Route eigentlich erst ab nächster Woche gesperrt sei. Er habe die Tafel bereits heute montiert, weil er nächste Woche in die Ferien reise. Super! Weiter erreichen wir die Stockneregg und sehen den Gipfel vom Stockberg keine Sekunde. Wie hiess es doch in der Ausschreibung: „da oben muss es schön sein“.

Einige von uns haben die glorreiche Idee zu verheimlichen, dass wir nicht auf dem Stockberg waren. Unser Fotograf meinte er hätte schon ein Gipfelbild. Nur dumm es stammt von einer Schneeschuhtour. Hätte man das überhaupt gemerkt im Zeitalter der Fake News?

Seien wir doch ehrlich. Alle waren der Meinung, schnurstracks zur Alp Leser zu laufen. 10 Portionen Äplermakronen wurden telefonisch bestellt. Die waren so gut.

Wenn man so in der Gruppe trottet, hört man einiges. Sag mal Peter, bist du mit den neuen Wanderschuhen zufrieden? Seine Antwort: Jetzt schon. Ich habe erst kürzlich bemerkt, dass ich zwei Sohlen im Schuh hatte. Kein Wunder wird dann der Schuh eng. Ein weiterer Kommentar eines Teilnehmers: Aha, ich habe noch gedacht, du seist gewachsen.

Um 14:00 Uhr können wir unsere Regenutensilien im Rucksack endgültig verstauen. Die Chatzenbachroute gibt einiges zu bieten. Die Holzhängebrücke ist so glitschig. Da meinte eine Expertin, das war T7+. Ich selber gebe der Route den Namen „Wasser und Matschroute“.

Beni, du hast jetzt einfach zweimal Wetterpech gehabt. Wenn nicht alles so wie geplant läuft, ist es auch umso spannender.  An solche Touren erinnert man sich noch Jahre später mit der Frage „Weisch no?“ Es war toll. Allen hat es gefallen.

 

Text:              Myrtha Gut

Fotos:            Ruedi Flotron

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