2024-07-22
Spaghetti-Tour Light 22.-26.07.2024
Wer hätte zwei Wochen vor dieser Tour gedacht, dass es diesen Sommer fünf Tage am Stück so schön sein könnte? Das Wetterglück war definitiv auf unserer Seite.
Am Montag kamen wir am Mittag zusammen in Zermatt an und machten uns auf den Weg per Gondel nach Trockener Steg. Von dort waren es nur wenige Höhenmeter hinauf zur Gandegg-Hütte. Die Zeit am Nachmittag nutzten wir für ein kurzes Angewöhnen auf dem Gletscher. Die Gandegg-Hütte ist rustikal, privat geführt und nur noch im Sommer geöffnet, da die Skipiste aufgrund des zurückgegangenen Gletschers nicht mehr an der Hütte vorbeiführt.
Am nächsten Morgen ging es mit der Gondel zur höchstgelegensten Bergstation Europas, dem Klein Matterhorn auf 3883m. Im Stollen machten sich die Ski-Zukunftshoffnungen bereit für ihr Gletschertraining und wir etwas später für den Aufstieg auf das Breithorn (4164m), welches gleich neben der Bergstation liegt und auch das Ziel zahlreicher Tagestouristen ist. Um es nicht gleich am ersten Tourentag zu übertreiben, war nach dem Breithorn das nächste Ziel bereits die Mezzalama-Hütte auf der italienischen Seite. Unterwegs konnten wir uns an dem imposanten Gletscher-Panorama kaum sattsehen. An einem kleinen Gletschersee fand Silvan noch einen alten Tourenski – zum Glück ohne weitere «Überbleibsel» 😉
Die Mezzalama-Hütte (3000m) ist ebenfalls sehr rustikal, jedoch sehr liebevoll, freundlich und essenstechnisch (das italienische Frühstück etwas ausgeklammert) sehr lecker. Bei dieser Hütte kommen öfters zwei Steinböcke vorbei, welche sich dort heimisch fühlen und sich total relaxed aus zwei Meter Distanz abfotografieren lassen, bevor sie dann zwischen den Leuten vor der Hütte durchspazieren.
Am nächsten Tag führte der Wanderweg zuerst 700Hm hinunter zur Alpe di Verra Superiore, bevor es dann wieder hoch, über einige Schneefelder hinauf zum Pass Bettolina Superiore ging. Nach weiteren 3km erreichten wir eine Bergbahnstation und fuhren mit total 5 Bahnen zuerst hinunter nach Gressoney-La-Tinité und danach gleich wieder hinauf bis kurz unter die Mantanova-Hütte.
Leider musste die Gruppe aufgrund eines Sturzes im Aufstieg zur Mantanova-Hütte aufgeteilt werden, sodass ein Teil der Gruppe am nächsten Tag wieder absteigen und vorzeitig zurückkehren musste.
Für den Rest der Gruppe hiess es am nächsten Morgen: früh aufstehen und bei prächtigen Bedingungen hinauf zum Hoch-Plateau, wo die 4000er in Reih und Glied auf uns warteten. Zuerst ging es hinauf zur Vincent-Pyramide (4215m), dann mit kurzer Kletterei hoch zum Balmenhorn (4167m), weiter zur Ludwigshöhe (4341m) und zuletzt den tollen Grat über die Parrotspitze (4434m). Die Route führte dann zurück über den Grenzgletscher, welcher bis sehr weit unten schneebedeckt und somit sehr gut passierbar war, hinunter zur Monte-Rosa-Hütte. Dort übernachteten wir das letzte Mal und liessen uns kulinarisch verwöhnen.
Am letzten Tag ging es ein ganzes Stück auf Felsen, bevor wir dann auf dem Gletscher abstiegen und dann über die rechte Talseite wieder ein ganzes Stück aufsteigen mussten. Bei den beiden Leitern wurde es dann nochmals luftig, bevor wir bei Rotenboden in die Zahnradbahn einstiegen und wieder zurück in die Zivilisation fuhren.
Die Bedingungen konnten nicht optimaler sein. Der viele Schnee vom Frühling war noch bis weit unten vorhanden, machte die ganze Tour griffig und liess uns die Gletscher gut passieren.
Vielen Dank an unseren Bergführer Silvan und dem Co-Leiter Heiner für die stets souveräne und sichere Leitung dieser Tour!