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Habsburg

2024-05-23

Eine ganze Sache soll es werden, sagte sich der Tourenleiter Beni Bachmann, und das sagte sich auch der Regen, der uns über die ganze Tour hinweg begleitete. Die Sonne lächelte uns beim Umsteigen auf der Rückfahrt in Wil neckisch zu. Niemand kam mit trockenen Schuhen nach Hause, ausser einer Wanderin, welche bei der Linde Linn ohne Aussteigen gerade wieder nach Hause fuhr.

Zur Reise: Per Zug mit Umsteigen in Rapperswil und Zürich nach Brugg.  Eine längere Zugsfahrt in ausgelasteten Pendlerzügen.

Café: Von Beni vorreserviert ’Kaffee und Gipfeli’ im vollen Café Frei. Mit meisterhaftem Service.

Postauto nach Effingen.

Wanderung: Bis Sagemüli hört man das laute und später dumpfe Rauschen der Autobahn. Man hätte denken können, wieso eine Wanderung mit so viel Auto-Lärm? Aber darum ging es gerade! Der Bruder von Beni, Thomas Bachmann, erklärte uns die Rettung dieses romantischen Sagemületälis. Von 1960 bis 1980 gab es viele Varianten der Autobahn-Führung Zürich – Basel. Erst im letzten Moment setzte sich die Variante durch, bei welcher der Bötzbergtunnel um 600 m verlängert wurde und so das Täli im natürlichen Zustand belassen worden war.

Thomas, von Beruf Geograf, kennt die Gegend sehr gut. Er sprach zu uns mitten im regionalen Jurapark – gerade neben dem höchsten Wasserfall des Kantons Aargau: 5,4 m hoch. (höchster Wasserfall der Schweiz: Mürrenbachfälle bei Lauterbrunnen: 417 m) Wir wissen es, die Aargauer sind bescheidene Leute.

Aber dafür haben sie den ältesten Baum der Schweiz: die Linde von Linn. Ca. 800 Jahre alt,12 m Umfang und 25 m hoch. Thomas sagt dazu, dass sie als Geschenk für das Ende der Pestzeit gepflanzt wurde und auch als Gerichtsort gebraucht wurde. Walter Hehli gewann den Schätzpreis: eine wunderschöne Holzkugel aus Lindeholz, von Beni selber gedrechselt.

Von hier aus sehen wir trotz Regen und Niesel die Habsburg, das Ziel der Wanderung. Zur Habsburg empfehle ich Wikipedia zu lesen, sonst komme ich an kein End. Nur den einen Satz: Wenn einmal kein Schatten mehr auf die Burg fällt, dann naht das Ende der Welt. « Leit d linde nüm ihres chöpfli ufs Ruedelis hus, so eschs met allne wälte us.»

Hinunter zur Aare, wo wir an einem lauschigen Ort Mittagshalt machen wollten – was aber wegen der Nässe unmöglich war. Eine Gruppe nahm von Villacher das Postauto: über Brugg zur Habsburg. Die andere Gruppe wandert trotz Regen weiter – nässer konnten wir nicht mehr werden.

Die Habsburg mit schönem Garten und weiter Aussicht hätten wir wohl auch noch ein wenig besser geniessen können, wenn ….. .

Zu Fuss nach Brugg und per Zug nach Hause. Natürlich mit einem sehr guten Gefühl: eine schöne Wanderung, gute Begegnungen und mit Stolz, durch 8 Stunden Regen marschiert zu sein.


Bericht: Klaus Zemp

Bilder: Monika Stalder, Eva Hehli, Ruedi Flotron

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