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2023-11-09
Gopfridstutz was ist da los? Im Bahnhof Herisau werden wir gehetzt, pressierä, pressierä. Der Appenzeller Zug fährt ein und wir müssen noch durch die Unterführung spurten. Zum Glück sind wir ja fit und beweglich. Kaum die Füsse im Zug, fährt der schon los. Das heisst, in der Waldstatt ist die gemütliche Fahrt zu Ende. Ein Lenkbus aus dem Sernftal steht bereit. Wahrscheinlich hätten die Appenzeller keinen so langen Bus.
Das nächste Umsteigen steht bevor. Schlussendlich bringt uns das Appenzellerbähnli auf den Sammelplatz. Hand aufs Herz, Sammelplatz was ist das? Ja klar, wir besammeln uns auf einem Platz.
Schon im Zug werden uns Prospekte über den geheimnisvollen Weg in die Hand gedrückt. So brauchen die zwei Frauen keine grossen Worte zu verlieren. Sicher können ja alle lesen.
Wir folgen der ersten Hinweistafel mit den komischen Wörtern „Pfeff ond Lischt Weeg“. Auf dem Prospekt guckt ein friedlicher Bläss entgegen. Zum Glück hat uns nirgends ein giftiger Wadenbeisser verfolgt. Dafür hat uns eine Katze auf langer Strecke begleitet.
Es folgen Stationen wie: Chaospendel, Wackelsteg, Wippe, Chügelibahn, Haglaufen usw. Wir bestaunen auch die luxuriösen velofreundlichen Tore. Mit intensivem Studium begreifen auch wir die Mechanik.
Nicht weit vom Saul hat es einen schönen Grillplatz. Den lassen wir nicht aus, denn zeitlich sind wir etwas zu früh für den Restaurant-Besuch. Bedächtig, denn es soll ein vornehmes Restaurant sein, treten wir in den heimeligen Saal, wo für 21 Personen der Suppenlöffel bereit ist.
Schlatt ist ein schönes Appenzellerdorf, an den Hang gebaut, mit toller Aussicht auf den Alpstein. Schnee hat es noch nicht viel. Oder er wurde durch die starken Stürme in die Löcher geblasen.
Fast alle haben geglaubt, jetzt geht es nur noch abi. Weit gefehlt, immer wieder überqueren wir kleine Täler. Kurz vor Appenzell wütet ein bissiger Hund, mal kein Appenzeller. Zum Glück hat es einen guten Hag.
Kurz vor 3 Uhr sind wir wieder in Appenzell, dem urchigen rausgepützelten Appenzell. Nur eines stört mich. Wir kommen an einem Laden vorbei mit der Anschrift: Kids store!
Einige von uns spurten Richtung Bahnhof. Andere suchen sich ein nettes Café aus oder gehen lädelen. Jetzt kennen wir ja, wo und wie wir für die Heimfahrt umsteigen müssen.
Im Zug erscheint auf dem Werbebildschirm eine kurze Nachricht: Bundespräsident Berset ist zum Papst nach Rom gereist. Wir rätseln, muss er dort noch vor dem Ende seiner Amtszeit Sünden abladen, 1. Gebot, 2. Gebot etc.
Es war ein wunderbarer Tag. Danke vielmals an Elsbeth und Evi für die tolle Idee und die gute Begleitung.
Text: Myrtha Gut
Fotos: Ruedi Flotron
