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Dielsdorf-Baden (Lägern)

2023-04-13

Das Wetter versprach nichts Gutes, aber mit der Voraussage der Wetter-App von nur 0 – 0.1% Regen wagte Monika Stalder nach Besprechung mit Evi Hehli die reizvolle Wanderung über den Ausläufer der Jurakette vom Züribiet in den Aargau. 

Im Zug von Wil nach Zürich Oerlikon war die Gruppe mit 28 Wanderfreudigen komplett. Umsteigen! Von Zürich Oerlikon nach Dielsdorf. Es ergeben sich bei einer Zugfahrt oft interessante Gespräche. Das ist wohl zwei Wanderinnen zum Verhängnis geworden, denn sie blieben sitzen und fuhren weiter… Dank Handykontakt konnte dieses Problem von Monika gelöst werden. In Dielsdorf begrüsste sie uns zur heutigen Wanderung. Wir gingen durch den historischen Dorfkern, an typischen Fachwerkhäusern mit Storchennestern auf dem Dach und am Geburtshaus des Dichters und Bauernpolitikers Fritz Popp vorbei. Leicht aufwärts durch Rebberge gings zum geschichtsträchtigen Städtchen Regensberg.

Der Ort entstand in der Zeit von 1244 – 1248 unter Lütold V. Dieser war mit der Gräfin Berta von Neuchàtel, einer Savoyerin, verheiratet und hatte einen erheblichen Einfluss bei der Entstehung des Städtchens. Ein gewaltiger Rundturm mit ovalem Grundriss, die Oberburg mit 24 Wohneinheiten, eine Kirche, der Sodbrunnen und zwei Stadttore wurden errichtet. Die Stadtzürcher fühlten sich durch die Regensberger Herren belästigt. Ausserdem stritten sich die Habsburger mit diesen um das Erbe der ausgestorbenen Grafen von Kyburg. So kam es 1267 zum Krieg zwischen den Regensbergern einerseits und den Habsburgern zusammen mit der Stadt Zürich andererseits. Die Regensburger verloren diese Auseinandersetzung, was ihren Niedergang zur Folge hatte. 1302 wurde Regensberg an die Habsburger verkauft. Dieses Städtchen ist sehenswert. Im Rundturm kann man auch eine Ausstellung besichtigen sowie eine herrliche Aussicht bis in den Alpstein und die Glarneralpen geniessen.

Nach dem Besuch von Regensberg, wo wir auch die Zeit zu einer Zwischenverpflegung nutzten, ging es im Wald leicht bergan auf einer breiten Naturstrasse weiter. Nach einer Stunde wurde hinter den Bäumen ein Turm, beziehungsweise eine Kugel mit 17.5 m Durchmesser sichtbar. 1961 wurde diese Radarstation von Skyguide in Betrieb genommen. Sie dient der Ortung überfliegender Flugzeuge und hat eine Reichweite von rund 280 km.

Kurz darauf erreichten wir auf 856 m unser Etappenziel, die «Hochwacht». Auch trafen wir hier unsere zwei Reisenden wieder, die den Zugausstieg in Dielsdorf verpasst hatten. Im Restaurant genossen wir unser bereits vorbestelltes Mittagessen. Ein Kompliment dem Personal! Dieses Restaurant kann man jedem empfehlen, da lohnen sich die 500 Höhenmeter Aufstieg. Bis hierher blieb es trocken. Während unserer Mittagsrast gab es leichten Graupelschauer mit kurzem Schneefall. Nach 15 Minuten war dieses Schauspiel vorbei.

Frisch gestärkt nahmen wir den zweiten, anspruchsvollen Teil unserer Wanderung unter die Füsse. Vom Restaurant führt ein schmaler Weg in Richtung Lägernsattel, der schon unsere vollste Aufmerksamkeit forderte, da links und rechts gefällte Bäume lagen. Nun war Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Konzentration gefordert. Vorbei an der Burgruine Lägern erreichten wir nach 75 Minuten den Lägernsattel. Hier genossen wir die Aussicht, rechts auf das Wehntal, links auf das Züribiet und in den Aargau. Nun trennten sich unsere Wege: Die eine Hälfte entschloss sich unter der Führung von Monika für den Gratweg. Eine grosse Warntafel weist auf den ausgesetzten Wegabschnitt bis nach Baden hin. Die andere Hälfte entschied sich für den gemütlicheren Waldweg, rechts und links durch ein Meer von Bärlauch, geführt von Evi. Nach einer guten Stunde konnten wir die Aussicht hoch über Baden geniessen. Nun ging es noch ca. 100 Stufen hinunter in die Stadt. Durch die schöne Altstadt mit Häusern aus dem 14. Jahrhundert und einer alten Holzbrücke führte uns der Weg der Limmat entlang zu einem Lift. Alle waren froh diesen benützen zu können. Im Zentrum angekommen, genossen wir noch einen Schlusstrunk.

Die «Gratweg-Gruppe» brauchte für ihre anspruchsvolle Etappe etwas länger. Um 16.30 Uhr trafen wir uns am Bahnhof. Gemeinsam und eine halbe Stunde später als vorgesehen, traten wir unsere Heimreise an. Im Zug hatten wir Zeit unsere Erlebnisse auszutauschen.

Der Wettergott meinte es gut mit uns! Bewölkung, Graupelschauer, Sonne, Regen… alles immer nur für kurze Zeit und nicht besonders störend.

Also Monika und Evi: Ihr habt mutig entschieden und es hat sich gelohnt! Eine eindrückliche, anspruchsvolle Wanderung mit einigen Nachwirkungen: Ich spürte zuhause jeden Muskel!

Herzlichen Dank für dieses schöne, geschichts- und aussichtsreiche Erlebnis.


Bericht: Heidi Kraft

Bilder: Eva Hehli, Walter Grob, Ruedi Flotron

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

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