2022-11-17
Agnes hat für heute „ziemlich undurchsichtiges“ Wetter angekündigt und hat es doch gewagt, die Wanderung anzusagen – zum Glück! Die Sicht auf die überzuckerten Churfirsten vor dem blauen Morgenhimmel ist ungetrübt, als sie eine stattliche Gruppe von 27 Wanderfreudigen in Wildhaus begrüsst.
Gemütlich wandert nun die lange, farbenfrohe Schlange dem Hang entlang Richtung Gulmen. Ein kühler Rückenwind erleichtert uns den Aufstieg bis zur Abzweigung zur Teselalp. Der Himmel dunkelt ein, der Wind nimmt zu und als wir das Alpsträsschen erreicht haben, kämpfen wir gegen kalte Windböen an und spüren schon die ersten Regentropfen. Nun geht‘s zügig aufs Gamplüt zu.
Freude am starken Wind hat das Windrad neben dem Restaurant, das sich munter dreht und dafür besorgt ist, dass die Zubereitung unseres Mittagessens sichergestellt ist. Einladend stehen die Tische für uns bereit und alle bedienen sich nach Lust und Hunger an den angebotenen Speisen. Den Kaffee versüsst uns Agnes mit ihren berühmten Weihnachtsgutsli, die viel Lob und regen Zuspruch finden.
Freudig stellen wir fest, dass sich die Wolken inzwischen wieder verzogen haben. So können wir den Abstieg auf dem Kneippweg bei schönstem Sonnenschein unter die Füsse nehmen. Kappen und Handschuhe verschwinden schnell im Rucksack und die Sicht aufs Rheintal und die Berge ist wieder ungetrübt.
In Wildhaus entlässt uns Agnes. Da es noch recht früh ist, beschliesst etwa die Hälfte der Gruppe auf dem Thurweg noch bis Alt St. Johann zu wandern, während die andern aufs Postauto eilen. Unter der kundigen Führung von Niklaus schaffen wir den Weg in gut eineinhalb Stunden - gerade rechtzeitig aufs Postauto - und genehmigen uns noch einen Schlusstrunk in Wattwil.
Herzlichen Dank Agnes für den schönen Tag und die feinen Gutsli!
Text: Marie-Louise Simmen
Fotos: Eva Hehli, Ruedi Flotron