2022-10-06
Ich möchte euch mitnehmen auf den Sitterstrandweg – ein Erlebnis für alle Sinne.
16 km folgen wir ihm von der Spisegg im Westen von St.Gallen bis Bernhardzell an der Grenze zum Thurgau.
Eine abwechslungsreiche Route erwartet uns. Meist führt sie durch Wald, der die Sitter säumt. Am Wegrand Büsche aller Art, menschenhoher Schachtelhalm wie zu Urzeiten, frisch spriessende Pilze.
An flachen Stellen spiegeln sich die herbstlich bunten Bäume im Wasser, das seinerseits, je nach Lichteinfall, die Farbe wechselt. Unter den Füssen sandiger, lehmiger, kiesiger Boden, manchmal ein Blätterteppich.
Kurze Auf- und Abstiege sind unumgänglich – etwas für unsere Fitness.
Die Mittagsrast halten wir an einer besonders schönen Stelle auf einer Sandbank direkt am Fluss. Ein aufsteigender Rauch kündet eine Feuerstelle der Schweizer Familie an. Ein Vater mit zwei Buben haben hier in einem Zelt übernachtet und ein kurzes Morgenbad genommen. Ein Ruderer kommt mit seinem Schlauchboot an Land und profitiert noch von der Glut für seine mitgebrachte Wurst. Dann vertraut er sich wieder der Sitter an.
Wir geniessen unser Picknick an rustikalen Holztischen und nutzen die Zeit zum Gspröchle.
Nach gut vier Stunden Wanderzeit verlassen wir das Sittertal und steigen hinauf nach Bernhardzell, wo wir das Postauto nach Wittenbach nehmen.
Die Sitter indes fliesst weiter nach Bischofzell, wo sie sich mit der Thur vereint. Ihr Ursprung ist in Weissbad AI. Eine Gesamtlänge von 49km.
Ein Dank geht an Eva Hehli – sie hat ermöglicht, dass trotz Krankheit von Elisabeth Künzle diese wunderbare Wanderung möglich wurde.
Text: Brigitte Brunner
Fotos: Eva Hehli und Ruedi Flotron