2022-10-02
Zum Voraus: Kursive Passagen entsprechen den Äusserungen der Teilnehmer*innen nach Abschluss der Wanderung -der eigentliche Bericht stammt vom TL.
Acht Tage im Voraus entschied ich mich, die effektiv vorgesehene Wanderung aufgrund der Wetterprognosen durch eine solche im Tessin zu "ersetzen". Alle sieben Angemeldeten entschieden sich, meinem Plan zu folgen. So fuhren wir am Samstag mit SOB (mit Gipfeli und Kaffee), SBB (zum Glück inklusive Platzreservation) und letztendlich mit dem Postauto das Valle Morobbia hoch, bis zur Endstation Carena. Hier erfolgte der Wanderstart. Zügig ging's bergauf, immer noch auf Gemeindegebiet von Bellinzona. Abwechslungsreiche Wegpartien folgten, brünstige Hirsche waren zu hören und nach etwa 3 Stunden ist die auf 2000 Metern gelegene, neu errichtete Capanna Gesero Biscia erreicht. Zur Stärkung gibts Getränke und Kuchen, währenddem draussen der Nebel aufzog. Ein Teil des Gepäckes wird deponiert, bevor wir zum Weiterwandern schreiten. Vorbei an einem Schützengraben aus dem 1. und 2. Weltkrieg - Italien liegt sehr nahe - geht es zum Teil weglos und in frisch gefallenem Schnee (ca. 3cm) zum Pass bei der Cima di Cugn (2194) und dann zum Marmontana (2315). Beides sind italienisch-schweizerische Grenzpunkte. Der Nebel hatte sich zwischenzeitlich gelichtet, so dass einige Erklärungungen zur Umgebung abgegeben wurden. Via Passo San Jorio folgte der Rückweg zur Capanna, welche wir nach 3 1/2 h erreichten. Es folgen kurze Körperpflege, Apéro (mit mittlerweile 9 Sektionsmitgliedern - ein weiteres Sektions-Mitglied war zufälligerweise auch in der Hütte), Znacht, etc. Am Sonntag ging es zu Punkt 2191 bei der Cima delle Cigogne und weiter z.T. weglos und kraxelnd zum Corno di Gesero (2227). Es folgten ein Abstieg mit sich goldig färbenden Lärchen, von Wildschweinen umgepflügten Wiesen, Weiden mit Schottischen Hochlandrindern, eindrücklichen mit tausenden von Steinen besetzten Wanderwegen und immer wieder dem eindrücklichen Ausblick über die Magadino-Ebene, den Lago Maggiore sowie Monte Rosa und Mischabel - zuletzt war dies bei der Zmittag-Pause bei "Motto della Croce" der Fall. Dann ging´s fast nur noch bergab. Die ersten Kastanienbäume und damit Kastanien-Igel und Marroni waren zu finden und wurden "natürlich" gesammelt. Der eigentliche Tour-Abschluss erfolgte, zeitlich bestens arrangiert, im Hof des "Castello di Sasso Corbaro", der obersten der 3 Bellenzer-Burgen, bei Getränk und Geknabber. Darauf folgten die letzten 146 Treppenstufen zur Postauto-Haltestelle und die öV-Fahrt (inkl. Reservation) retour in die Deutschschweiz. Zurückgelassen haben wir das abwechslungsreiche, trockene Wetter vom Samstag (mit etwas mehr als der einen, prognoszitierten Sonnenstunde), das tolle Herbstwetter vom Sonntag (wiederum mehr als die 6 "geplanten" Sonnenstunden) und eine fröhliche, gut gelaunte Wandergruppe. Mitgenommen haben wir einen ganzen Haufen toller Eindrücke, eine fröhliche, bestens harmonierende Wandergruppe, 2129 HM Aufstieg, 2695 HM Abstieg, 28.5 km Distanz und ca. 12 Stunden Wanderzeit. Der lange Weg ins Tessin hat sich absolut gelohnt. Grazie mille, Elisabeth, Manuela, Rosemarie, Iris, Kurt, Martin, Bruno für's Dabei sein !!! Weitere mögliche Wanderziele wurden gesichtet 😉