2022-04-23
Ötztaler Haute-Route
Sonntag, 3. April: Zu acht fuhren wir in 2 PW’s nach Sölden. Dort trafen wir uns, um gemeinsam mit dem Skibus nach Obergurgl, dem Ausgangspunkt unserer Tourentage zu fahren. Dort starteten wir zu unserem Abenteuer – bepackt mit Rucksäcken mit Steigeisen, Pickel (fakultativ), Fellen, Harscheisen und dem weiteren Plunder, den man für 6 Skitourentage halt so benötigt. Jedenfalls waren unsere Rucksäcke ziemlich gewichtig….
Zu Beginn bewegten wir uns auf einem Winterwanderweg und am Rande von Skipisten, bevor wir dann bei der Schönwieshütte die Zivilisation hinter uns liessen und uns in eine eindrückliche Berg- und Gletscherwelt begaben. Übernachtung in der Langentalereckhütte (2450 – DAV Karlsruhe).
Montag, 4.4.: Am zweiten Tag fuhren wir zuerst etwa 200n HM ab (leider im Bruchharst). Danach folgte mit der Gurgler-(Gletscher-)Schlucht die erste Schlüsselstelle der Tour. Albert konnte in dieser Schluch das erste Mal seine Kunst des Spurens ausleben – und wir dahinter profitierten davon. Über Gletscher, eine steile Flanke hoch – mit dem Trassee schaufelnden Albert – ging’s auf das Schalfkogeljoch (3375). Den Gipfel liessen wir wegen Schneemangels und der fortgeschrittenen Zeit aus. Der weitere Weg Richtung Hütte führte mit aufgebunden Skis entlang eines Felsbandes (teilweise an Seilen gesichert), über tolle Pulverschneehänge, einen von Steinen übersäten Hang (Ski aufbinden zum 2!), durch ein langes Tal fahrend und via Ski-Gegenaufstieg in die Martin Busch-Hütte (2501 - DAV Berlin). Diese erreichten wir gut 12 Stunden nach Tour-Start.
Dienstag, 5.4: Der Similaun (3606) stand auf dem Programm – ab dem Skidepot ging es mit den Steigeisen über einen Blockgrat zum Gipfel. Nach Gratulationen und Gipfelfotos stiegen wir zum Ski-Depot ab. Es folgen Pulverschwünge Richtung Similaun-Hütte. Den kurzen Gegenanstieg «erledigten» wir zu Fuss. Übernachtung in Similaun-Hütte (3019 – Privat).
Mittwoch, 6.4: Zum Tagesstart fuhren wir am Mittwoch rund 100 HM ab. Nach dem Anfellen ging es Richtung Ötzi-Fundstelle (3210) und zum Skidepot unterhalb der Finailspitze. Wiederum legte Albert eine fantastische Spur hoch (keine andere Gruppe stieg mit Ski so hoch auf!). Wiederum ging es über einen Blockgrat zum Gipfel (3516), ausgerüstet mit Steigeisen und zum Teil angeseilt. Abstieg und Abfahrt bei tollstem Pulver folgen - Gegenaufstieg zur Schöne Aussicht-Hütte (2700 – Privat - Sauna).
Donnerstag, 7.4: Aufstieg auf Skipiste – Abfahrt von etwa 200 HM – Aufstieg zur Langtauferer-Spitze (3529). Abfahrt in suboptimalem Schnee und ebensolcher Sicht. Gegenaufstieg zu Fuss zum Hochjochhospiz (2413 – DAV Berlin). Im Verlaufe des Abends konsultierten wir den Wetterbericht und entschieden uns, die Tourenwoche den Wetterprognosen anzupassen und die Tour, um einen Tag zu verkürzen.
Freitag, 8.4. – letzter Toutentag: Die Mittlere Guslarspitze (3128) stand als letzter Gipfel auf dem Programm. Nach dem Aufstieg und dem mittlerweile vertrauten Gipfelritual folgt ein kurzer Fussabstieg, wiederum großartige Pulverhänge, welche nahtlos in Sulzschnee übergingen. Nach einer kilometerlangen Talausfahrt, bzw. Talwanderung folgt in der höchsten Siedlung Österreichs (Rofen – 2014) der eigentliche Tourabschluss bei einem Umtrunk und salziger oder süsser Verpflegung. Es folgten die letzten 10 Minuten auf Ski nach Vent. Dann geht’s mit dem öV nach Sölden und weiter heimwärts.
Albert, besten Dank für deine kompetente Führung. Du hast deine feine Spür-Nase sowohl beim x-fachen Spuren, als auch in den Abfahrten mega gekonnt eingesetzt 😊 – vielen lieben Dank dafür und die tolle Organisation. Toll, dass du die Tourenwoche im 3. Anlauf durchführen konntest.
Besten Dank allen Teilnehmer*innen – wir waren eine tolle Gruppe, in welcher wir uns gegenseitig unterstützten und motivierten 😊!!! P.S: Nicht unerwähnt sollen das « Zwicken», der Genuss von einigen Nachmittags-Leckereien sowie das feine Essen in den Hütten sein.
Text: Peter Fändrich Fotos: Diverse