2022-02-18
Heute müssen wir früh aus den Federn. Denn das Postauto Richtung Schwägalp passt sich nicht den Gewohnheiten von uns Senioren an. Trotz diesem Hindernis erscheinen 24 Teilnehmer:innen zur rechten Zeit. Mit dabei ist natürlich auch die vierbeinige Lucy.
Bei der Begrüssung erklärt Ruedi die Route und erzählt von Brüggli und Bachdurchquerungen. Kaum zu glauben, dass am Vortag noch Windgeschwindigkeiten von 151 Stundenkilometern auf dem Säntis gemessen wurden. Vom versprochenen Sonnenschein sehen wir nichts. Schon auf dem Parkplatz Bernhalde ziehen wir die Schneeschuhe an, denn nach dem Regen hat es eisige Stellen. 48 Füsse mit Schneeschuhen auf leicht gefrorenem Untergrund, das verursacht schon mal gewaltig Lärm. Es wird geschwiegen, was ja auch gut ist.
Die Unterlage ist unberechenbar. Ruedi als Tourenleiter macht es vor. Zack, kniet er im tiefen Schnee. Da ist es eben entscheidend wieviel Gewicht man auf die Unterlage drückt. Die erste Mutprobe steht bevor. Über einen Baumstamm muss man „balangsieren“. Lucy geht locker voraus. Sie transportiert Äste, spielt mit Tannzapfen und sie hinterlässt einige Spuren. Ich beschreibe es jetzt nicht so genau.
Wir wandern über den Dunkelboden, Stelzenboden, Dreckloch und kommen auch auf die Hundeschlitten-Route. Da versucht Lucy die Markierung aus dem Schnee zu zerren, was ihm der Meister verbietet. Auf der Schwägalp-Passhöhe sind sieben Hundeschlitten-Gespanne bereit. Die Tiere heulen und bellen und erst nach dem Start wird es ruhig.
Wir überqueren die Passstrasse und laufen durch den romantischen Wald Richtung Chräzerenpass. Dieser Pass ist scheinbar so unscheinbar, dass nicht alle merken, dass wir schon darüber sind.
Der Schnee wird jetzt immer weicher. Den Mittagshalt geniessen wir bei der Hütte vom Schiltmoos. So jetzt nochmals über zwei schmale Brücken, das heisst sie sind gut 30 cm breit! Rechtzeitig kommen wir wieder zur Postautohaltestelle. Zum Dessert scheint jetzt die Sonne.
Die Tour ist ein Aufsteller. Das heisst wir haben unter den Teilnehmern auch Aufsteller, die jeweils die Gestürzten wieder aufstellen.
Ruedi ganz herzlichen Dank. Das machst du sehr gut. Wir kommen wieder.
Text: Myrtha Gut
Fotos: Ruedi Flotron