2021-09-09
Tuors Chants – Lais da Ravais-ch - Keschhütte – Chants – (Bergün) 9./10.9.2021
Nach Ruedi – der ja ein Kenner der Region ist – ist eine Einkehr im Bergbeizli bei Myrtha ein Muss und wir lassen uns gerne überreden zu Schorle, Kaffee oder einem feinen Gitterlifladen in der gemütlichen Gartenwirtschaft, nach gut dreieinhalbstündiger Reise mit Zug und Bus Alpin. Umso mehr als die Sonne vom Himmel lacht, nachdem ob Wattwil am Morgen noch Regenschauer geprasselt hatten. Durch das Val Ravais-ch geht es anschliessend stetig hinauf, wobei ein bisschen steilere Stücke des Weges immer wieder angenehm mit flacheren wechseln. In der Nähe des wilden Bergbachs, dem wir seit Anfang gefolgt sind, halten wir Mittagspause und erreichen dann bald den ersten See. Noch eine Stufe muss bewältigt werden bis zum zweiten, Lai da Ravais-ch Sur, im Gegensatz zum unteren Suot. Das Wasser von hier fliesst schon in den Inn und auch der Weg senkt sich langsam gegen die Engadiner Seite in ein ausladendes Alptal. Aber nach 150 m Abstieg steigt der Weg wieder an, wird immer steiler bis zur Hütte. Der Gegenanstieg von mehr als 200 m hat einigen von uns zu schaffen gemacht. Umso mehr geniessen wir die Ankunft in der modernen Hütte mit der imposanten Aussicht auf Piz Kesch und Porchabella Gletscher. Bei Spiel und Gesprächen vergeht der Nachmittag.
Der folgende Tag erwacht wunderschön klar, aber kalt. Doch die ersten Sonnenstrahlen erwärmen nach kurzer Zeit den Weg. Ruedi hat für die ganze Gruppe den zwar anspruchsvolleren aber viel schöneren rechtsseitigen Bergpfad dem linksseitigen, auch mit Quad befahrbaren Weg vorgezogen. Über etliche Steilstufen mit Felspartien führt er abwechslungsreich ins Tal. In Chants wählt der grössere Teil der Gruppe den Bus Alpin, um in Bergün noch das Bahnmuseum zu besuchen. Die andern nehmen den zweistündigen Weg durch das Val Tuors hinaus unter die Füsse, eine sehr schöne und vielfältige Strecke, die ausser einer Gegensteigung im zweiten Teil fast mühelos zu begehen ist. Glücklich über die rundum gelungen zwei Tage steigen wir in die rote Albulabahn, die uns wieder nach Hause bringt.
Text: Hansruedi Rutz
Fotos: Ruedi Schwizer, Hansruedi Rutz