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Macun Seenplatte

2021-09-03

Gespannt warteten wir auf die Entwicklung der unsicheren Wetterlage und auf den Entscheid von Kurt, ob die 3 tägige Wanderung zu den Jöri-Seen und der Macun Seenplatte möglich wird. Glücklicherweise hat sich die Wettersituation ab dem 1. September zu einer stabilen Hochdrucklage gewendet und so starteten wir am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel bei der Abzweigung Wägerhus am Flüelapass (2206 m) und stiegen zur Winterlücke auf (2786 m). Schon bald stapften wir durch frischen Schnee, hatte es doch am vorigen Tag auf dieser Höhe geschneit. Zuoberst erblickten wir schon die ersten 3 der vielen Jöriseen inmitten frisch verschneitem Gebirge.  Was für ein wunderbarer Anblick! Beim Abstieg tauchten immer weitere Seen auf, jeder in einer anderen Farbe von dunklem Grau- Schwarz  bis zu Türkis. Der Weg zum Vereina Berghaus (1942 m) führte durch Alpweiden mit Alpenrosen, Wachholder und Heidelbeeren neben dem rauschenden Jöribach mit seinen kleinen Wasserfällen. Im Berghaus bezogen wir 2er / 3er Zimmer und wurden bestens verpflegt.

Am 2. Tag wanderten wir durchs Süsertal dem Bach entlang zum Vereinapass (2593 m). Wir staunten über die «Wildmannli – Felder», die Blütenstände der Frühlings- Anemonen, die im Sonnenlicht weiss leuchteten. Was für eine wunderbare Ruhe in dieser einmaligen Bergwelt; neben dem ständigen Murmeln des Baches schreckte uns nur ein Murmeltierpfiff auf. Oben angekommen standen wir ehrfürchtig vor dem Piz Linard: ein wunderschöner pyramidenförmiger Berg mit 3410 m der höchste im Silvrettagebiet. Der Abstieg durchs Val Sagliains nach Lavin  (1413 m) war sehr anspruchsvoll. Es ging steil hinunter durch Geröll, dann durch hohe Erlenbüsche und Weidenröschen, die so dicht waren, dass man den Weg kaum sehen konnte. Jeder Schritt musste sicher gesetzt werden um nicht die Fussgelenke zu überdehnen. Auch hier wieder ein rauschender Bach, den wir mehrmals überqueren mussten. Bei einer Schlüsselstelle konnten wir uns neben dem Felsen an einem Seil halten und steile Holztstufen erleichterten den Abstieg. Wir fragten uns nur, wie der Biker, der uns kurz nach der Passhöhe überholt hatte, diese ganze Strecke wohl gemeistert hat. In Lavin genehmigten wir uns im Café Giacometti ein kühlendes Getränk und frischen Zwetschgenfladen. Nach kurzer Bahnfahrt erreichten wir Zernez, wo wir im Hotel Spöhl   bestens aufgehoben waren. Auch der 3. und letzte Tag verhiess schönes Wetter, wenn auch mit einigen Wolken. Mit dem Alpentaxi erklommen wir mühelos die ersten 800 m bis Plan Sech (2266 m) und stiegen dann zur Fuorcletta da Barcli (2849 m) auf. Die einmalige Sicht auf die Macun Seenplatte mit über 20 Seen entlockte uns viele «Ahs und Oh`s. Wir entschlossen uns sogar den Rundweg auf der Seenplatte noch zu machen, damit wir diese einzigartige Landschaft mit den verschieden grossen Seen und den durch Gletscher abgeschliffenen Felsen noch länger geniessen konnten. Wir hofften hier im Nationalpark Steinböcke zu entdecken. Doch leider waren keine zu sehen, auch keine Bären oder Wölfe, nur wieder ein paar flüchtende Murmeltiere. Der weitere Abstieg über alpine Graslandschaften mit vielfältigen Alpenblumen und durch lichte Bergwälder führte uns wieder zurück nach Lavin. Glücklich und ganz erfüllt von dieser ein-maligen Bergwelt mit unglaublicher Weitsicht in alle Richtungen traten wir den Heimweg an.

Ein herzlicher Dank von uns allen an Kurt, der diese wunderschönen Wanderungen geplant und uns sicher durch die 3 Tage geführt hat!

Dorli, Heidi, Pia, Manuela, Regula, Rita, Christian, Urs, Sepp

Text :               Rita Hemmi 

Fotos:               Sepp Rüegg

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