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Chrinnenhorn

2021-07-22

Zu elft reisen wir am Donnerstag Morgen früh Richtung  Grindelwald. Die SBB hat die Reise gut organisiert. In allen Zügen sind grosszügig Plätze für uns reserviert. Dass wir deswegen in verschiedenen Bahnhöfen einmal von ganz hinten nach ganz vorn oder umgekehrt hasten müssen, hätten wir uns aber gerne erspart.

Um 10.30 Uhr erreichen wir die Abzweigung zur Glecksteinhütte in Grindelwald und machen uns auf den Weg. Kaum zu glauben, dass wir die vielen Höhenmeter, die wir von Anfang an sehen können, in 2 1/2 Stunden schaffen sollen. Stetig geht es bergauf, vorbei an schönster Flora, die von fetten Bergwiesen mit Margeriten, Malven und Flockenblumen zu Arnika, Knabenkräutern und Türkenbundlilien, zu den mageren Bergwiesen mit Edelweiss, Enzianen, Alpenprimeln und Alpenrosen bis zu den Polsterpflanzen reichen, die sich zwischen den Felsbrocken ihren Lebensraum erkämpfen.

In der Glecksteinhütte lassen wir alles Entbehrliche zurück und entgegen den ursprünglichen Plänen, machen wir uns auf den Weg zum Chrinnenhorn. In einer Stunde bewältigen wir die 400 Höhenmeter auf gut gezeichnetem Weg, der ganz oben noch einige Kraxelpartien für uns bereithält. Auf gleichem Weg geht es zurück zur Hütte.

In der Glecksteinhütte braucht es wahrlich keine Fernseher. Die Unterhaltung ist auch so spektakulär. Gewaltige Eismassen lösen sich immer wieder vom nahegelegenen Oberen Grindelwald Gletscher und donnern tosend in die Tiefe.

Die Hühner auf der Glecksteinhütte machen sich ebenfalls ein gutes Leben. Steht ein Bierglas auf dem Boden neben einem der Liegestühle, sind sie schnell zugegen und picken sich den Schaum aus dem Glas.

Am Abend kommen wir in den Genuss eines besonderen Schauspiels. Vom ausgestreuten Salz angelockt, erscheint eine gut dreissigköpfige Schar von Steingeissen mit Jungen in verschiedenen Altern. Sie kommen ganz nahe an die Hütte heran und lecken das Salz und schupsen und stossen und gönnen dem andern gar nichts. Später dann, wenn die Menschen im Haus sind, lecken sie auf der Steinmauer, rund ums Haus weiter und nach Angaben der Hüttenwarte tut man gut daran, die Schuhe nicht draussen stehen zu lassen.

Am Freitagmorgen um 8.00 Uhr brechen wir wieder auf. Heute wollen wir ganz nahe an den Oberen Grindelwald Gletscher herankommen. Es ist ein abenteuerlicher, gut gesicherter Weg über Bäche, Schluchten und Schneefelder. Der Blick, einmal hinauf zum Gletscherfirn und zu riesigen Eiswänden, einmal hinunter in die Gletscherspalten, Eismassen und Firnfelder macht uns gewaltig Eindruck und die drei Schneehühner, die ganz in der Nähe ein Schneefeld hinauftrippeln, sind noch das Tüpfelchen auf dem i. Obwohl wir auf dem Rückweg einen oberen Weg hätten wählen können, nehmen wir denselben Weg zurück zur Hütte, um die grossen, hartgefrorenen Schneefelder zu umgehen.

Und dann geht es auch schon zurück zur Postautohaltestelle: Abzweigung Glecksteinhütte an der Strasse zur grossen Scheidegg.

Wir haben, dank Kurt,  zwei wunderbare Tage in den Bergen des Berner Oberlandes verbringen dürfen, bestens organisiert und geführt.

Danke Kurt.

Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.

Text:                Heidi Schiess

Fotos:              Sepp Rüegg

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