2021-05-06
Es ist erstaunlich, wie die Wanderleiterinnen und die Wanderleiter des SAC Toggenburg immer wieder neue, abwechslungsreiche und interessante Wanderrouten auskundschaften, die uns ohne lange Anfahrt in für die meisten unbekannte und schöne Landschaften führen. Das war auch heute wieder der Fall. Oben an der Bahnhoftreppe in Degersheim begrüsste Elisabeth Künzle 26 Mitwandernde. Dann ging’s nach Corona-Vorschrift in zwei Gruppen, die zweite führte Marie-Louise Simmen, ein paar Meter steil nach oben. Aber schon bald war man, allem Betrieb und aller Hektik entflohen, in der freien Natur, die jetzt im jungen und frischen Grün leuchtet. Über Weiden und durch Wälder führte der Wanderweg zum Fuchsacker. Dort gab es auf der Terrasse zur allgemeinen Überraschung Kaffee und Gipfeli, die wir im letzten halben Jahr auf unsern Wanderungen immer wieder vermisst hatten. Jetzt konnten wir sie mit schönstem Blick auf die weisse Flanke des Säntis in vollen Zügen geniessen. Auf dem Weg zur Hochwacht öffnete sich auch der Blick auf den Bodensee. Punkt 12 Uhr, der Wetterbericht hatte erst gegen Abend Regen vorhergesagt, begann es leicht zu regnen. In Windjacken oder Ponchos eingehüllt oder mit Schirm bestiegen wir den Sitz, von dem man bei gutem Wetter eine herrliche Rundsicht auf das Appenzellerland und den Säntis hat. Jetzt wanderten wir auf dem Jakobsweg, der von Rorschach nach Einsiedeln führt. Nach der Risi kam uns eine einsame Pilgerin entgegen. Sie sei gestern in Rorschach gestartet und heute unterwegs bis St.Peterzell. (Mehrere aus unserer Gruppe sind mit den SAC-Senioren Toggenburg ebenfalls den Jakobsweg von Rorschach bis Genf gewandert). Wir wünschten ihr: „Buen camino!“ (guten Weg). Rechtzeitig zur Mittagspause, an einem schönen Picknickplatz, hörte der Regen auf. Der Säntis blieb weiterhin in Wolken gehüllt, aber der Hohe Kasten grüsste herüber. Auf einem schönen Panoramaweg mit Blick auf die grüne Appenzeller Hügellandschaft mit den schmucken Einzelhöfen wanderten wir Richtung Waldstatt. Die Hälfte der Wandernden entschied sich, direkt nach Waldstatt ab zu steigen. Die andere Hälfte machte noch eine Schlaufe über die Geisshalde, um dann zum Bahnhof Waldstatt zu gelangen. Ein paar wollten bis Herisau durchmarschieren.
Das Wetter war heute nicht ideal. Aber diese Wanderung in der freien Natur, in der frischen Luft und in froher Gemeinschaft hat uns allen sicher -leiblich und seelisch- doch gutgetan. Herzlichen Dank an Elisabeth und Marie-Louise für die gute Führung.
Text: Walter Hehli
Fotos: Monika Stalder und Ruedi Flotron