2020-10-08
Dank einem Zwischenhoch durften wir 33 Teilnehmer die 8. Etappe des Zwingliweges bei angenehmen Temperaturen und sonnigem Herbstwetter geniessen. Mit der Sihltalbahn erreichten wir Adliswil und die Felseneggbahn brachte uns an den Ausgangspunkt auf 804m. Nach einem Kaffeehalt folgten wir dem Wanderweg durch den herbstlichen Wald auf der Krete der Albiskette. Wir querten die Albispassstrasse und erreichten die Hochwacht, mit 877m der höchste Punkt des Tages. Auf dem Aussichtturm genossen wir einen tollen Blick zum Zürich- und Zugersee und in die Glarner- und Urneralpen. Weiter schlängelte sich der Weg abwärts nach Hausen am Albis, das, wie die Zürcher zu sagen pflegen, im Säuliamt liegt (korrekt im Knonaueramt).
Kurz vor Kappel führte uns Walter zum Zwinglidenkmal, wo Zwingli 49jährig am 11. Oktober 1531 im zweiten Kappelerkrieg fiel. Es ist, wie Walter ausführte, kein Grab, weil seine Asche hier von den Feinden zerstreut wurde, wie es damals für Ketzer üblich war. Der Kampf um den richtigen Glauben erforderte nach Zwinglis Meinung mutiges Handeln, wohl ein Fehlentscheid.
Die Reformation jedoch konnte nicht aufgehalten werden und verbreitete sich durch seinen Nachfolger Heinrich Bulliger und den in Genf wirkenden Johannes Calvin in ganz Europa.
Leitgedanken von Zwingli sind heute noch aktuell. Walter las uns einige vor:
Wo der Gloub ist, da ist Freiheit.
Die Wahrheit hat ein frölich Angesicht.
Nütz ist köstlicher denn die Liebe.
Nach wenigen Gehminuten erreichten wir das Kloster Kappel. Das ehemalige Zisterzienserkloster ist heute ein Seminar- und Bildungshaus der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich und wird auf der Homepage wortgewandt so beschrieben:
«Das Kloster Kappel steht für eine zeitgemässe, christliche Spiritualität und Theologie
mit weitem Herz und Horizont, im Dialog mit Kunst und Kultur.»
Zum Abschluss des Zwingliweges und seiner letzten Tour als Leiter spendierte uns Walter einen herrlichen Früchtekuchen und ein kurzer Blick in die Kirche rundete den gelungenen Tag ab.
DANKE WALTER
Text: Monika Stalder
Fotos: Ruedi Flotron und Eva Hehli
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