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Zwingliweg 7

2020-09-10

Ein Trio startete schon in Schindellegi, wo die letzte Etappe wegen Starkregens hatte abgebrochen werden müssen. Der Weg versprach interessant zu werden, wenn auch nicht SAC- mässig. Schon rasch etwas verwunden, vom Verkehr fort auf kleinen Wegen über Wiesen hinunter, um dann plötzlich wieder in einer Siedlung zu landen, wo man ohne Markierung nicht sicher sein konnte, einfach beim Hauseingang eines Mehrfamilienhauses zu landen. Und am Ende dann lange durch ein romantisches Bachtobel hinunter bis Richterswil.

Hier trafen wie die andern, die zwei Stunden später aufgestanden waren, um dem See entlang zu wandern. Teils direkt am See, manchmal durch Pärke, meist direkt an oder in Hörweite der Eisenbahn, ohne Steigung. Die einzige Ausnahme bildete der 40 m Aufstieg auf die Halbinsel Au und dann die bewaldete Seeseite wieder hinunter, wo wir in einem schönen Park picknickten. Nach nochmal Seeweg wie die zwei Drittel zuvor landeten wir in Horgen, wo wir mit der Fähre nach Meilen und dem Schiff nach Zürich fuhren.

Schon von weitem sahen wir die Türme des Grossmünsters, der letzten und wichtigsten Wirkungsstätte Zwinglis. Beim imposanten Zwinglidenkmal aus dem vorletzten Jahrhundert, bei dem das Schwert fast bedeutender ist als die Bibel, erklärte uns Walter Hehli, dass Zwingli im Grunde genommen stets den Frieden gewollt hatte, aber auch seine Überzeugung immer verfochten hat. Beim Besuch der Hauptkirche von Zürich beweist uns der Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist, dass er ein würdiger Nachfolger von Zwingli ist. Leutselig und redegewaltig, offen, aber immer auf den Punkt. Er erzählte, wie ihn das Toggenburg geprägt hat, - 1989 für sieben Jahre Pfarrer von Stein - die Toggenburger Art ohne viel Worte einfach das Rechte zu tun. Aber auch die enge Freundschaft mit den anderen Pfarrern – die in St. Gallen als die Toggenburger Mafia verrufen war - in jener Aufbruchzeit der Neunzigerjahre. Er erwähnte, dass um die 700‘000 Besucher pro Jahr in seine Kirche einkehren, aber zum Sonntagsgottesdienst sind es nur zwei Handvoll. Probleme, die alle Kirchen der westlichen Welt betreffen und denen man sich stellen muss.

Text:    Hansruedi Rutz

Fotos:  Eva Hehli und Köbi Künzle

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