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Zwingliweg 6: Einsiedeln - Schindellegi

2020-08-13

Als Zwingli, nur vorübergehend wie er lange meinte, als Leutpriester von Glarus nach Einsiedeln wechselte, zuständig für die einheimische Bevölkerung und die zahlreichen Pilger, war das Kloster heruntergekommen mit nur vier oder fünf Mönchen. Kaum zu glauben angesichts der majestätischen Fassade der grossen Barockkirche und den ausgedehnten, hohen Seitenflügeln der Klosteranlage aus dem frühen 18. Jahrhundert. Wie eine gelehrige Schulklasse sitzen wir mitten auf dem Klosterplatz im Angesicht des Doms und folgen Walters interessanten Ausführungen zur Vita Zwinglis. Wie er seine Studien der Humanisten und der Evangelien im griechischen Urtext vorangetrieben hat, aber auch, dass ihm, als er sich schliesslich für das Amt des Priesters am Grossmünster in Zürich bewarb, Opposition entgegenschlug, weil er die Musik zu sehr liebe, überhaupt einen zu lockeren Lebenswandel triebe und ausserdem ein „Gschleik“ mit einer Baderstochter habe. Zu Hilfe kam ihm, dass sein Mitbewerber sechs Kinder hatte.

Nach dieser Geschichtslektion wollten wir aber doch die nach Expertenmeinung nach schönste und sehr katholische Kirche der Schweiz besuchen, bevor wir uns, durch einen Kaffee gestärkt, auf den Weg machten. Durch das ausgedehnte Dorf gelangen wir an den Fuss des Hügels mit den unschönen Sprungschanzen und nach dem Strässchen auf einem steilen Wanderweg auf den Chatzenstrick. Nach einem letzten Blick über das Dorf, die Wägitaler- und Glarneralpen geht es, unterbrochen von einem Mittagshalt auf der anderen Seite wieder hinunter nach Bennau und etwas lärmig der Strasse entlang nach Biberbrugg. Hinter dem Bahnhof erwartet uns dann die zweite namhafte Steigung des Tages in Form eines schönen, aber relativ steilen Waldweges. Sanfter steigen wir erst durch Wald, dann Wiesland zu einem Industriegebiet ausserhalb von Schindellegi ab und wandern dann einer noch lärmigeren Strasse entlang bis ins Dorfzentrum.

Während wir noch werweissen, wer die Tour hier abrechen möchte, beginnt es leicht zu regnen und mit dem Entscheid des Tourenleiters, dass wir alle zurückfahren würden, entlädt sich ein Wolkenbruch über uns, der alle fluchtartig ins praktischerweise bereitstehende Postauto treibt. Bis in Pfäffikon und länger hört der Starkregen nicht mehr auf, wie um auch noch die letzten überzeugen zu wollen, dass der Abbruch eine gute Entscheidung war. Ennet dem Ricken ist es trocken.

Text:                Hansruedi Rutz

Fotos:             Ruedi Flotron und Eva Hehli

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