2020-03-14
«In der Surselva gibt es sehr viele und schöne Skitouren. Wir hoffen auf gutes Wetter und gute Verhältnisse damit wir 2 schöne Touren machen können» - So verheissungsvoll tönte die Ausschreibung im Tourenprogramm – so gluschtig machte uns Hanspeter auf das Wochenende!
Die Anreise ins Bündner Oberland geschah individuell, mit öV oder PW. Am Freitag reisten sieben Personen an. Diese richteten sich für zwei Nächte in der Kalt’schen-Fewo ein. Eine Person reiste erst am Samstagmorgen mit dem Zug an – dies eine Stunde später als geplant (Wecker stellen will gelernt sein! – dafür stieg ich dann ziemlich schnell der Gruppe nach).
Am Samstagmorgen gings zuerst zu Fuss zur RhB-Haltestelle Acla da Funtauna. Mit dem roten Bähnli fuhren wir das Tal hoch bis zur Staziun Rueras. Direkt bei der Haltestelle konnten die Ski angeschnallt und die Rucksäcke geschultert werden. Bei besserem Wetter als es angesagt war, fellten wir sanft ansteigend das Val Milà hoch. Bei der Alphütte bei Paliu Cotschna holte die verspätet angereiste Person die Gruppe, welche eine verlängerte Pause genoss, ein – danke velmol för d’Rücksicht ond s’warte.
Kurze Zeit später ging es dann so richtig zur Sache. Aufgrund der Steilheit des Geländes war ein Fussaufstieg unabdingbar. Hanspeter spurte diesen Aufstieg hervorragend, so dass wir diese Schlüsselstelle schon beinahe geniessen konnten. Sanfte Anstiege führten uns nun an den steilen Hang unterhalb des Skidepot. Nach diversen Spitzkehren – gelernt ist gelernt - erreichten wir dieses Skidepot. Die Aussicht liess bereits jetzt zu wünschen übrig. Zu Fuss und zuletzt in leichter Kraxlerei erreichten wir den Gipfel auf 2709 Metern. Die Aussicht reichte gerade noch zum ein paar Meter entfernten Gipfelgrat.
Zurück beim Skidepot bereiteten wir uns für die Abfahrt vor – bei «mangelhafter» Sicht fuhren wir den steilen Gipfelhang abwärts. Die nächsten etwa 200 Höhenmeter verliessen wir uns voll auf Hanspeter und sein GPS. Anschliessend besserte sich die Sicht und wir konnten die weiten Hänge des Val Milà bei zunehmend besserer Sicht geniessen und unsere Spuren in den frühlingshaften Schnee zaubern.
Den Zug zurück erreichten wir in Rueras beinahe auf die Minute genau. Nun war Zeit etwas Verpflegung zu uns zu nehmen – endlich fanden wir Zeit – auch die Temperaturen liessen dies nun zu. Zurück in unserm Logis gings ans Duschen, dem allmählichen Vorbereiten von Apéro und Nachtessen. oder zum Erholungs-Nickerchen. Bald genossen wir die vorhin erwähnten Programmpunkte – nach dem Abwasch hiess es dann bald «ab in die Federn», denn das Morgenessen vom Sonntag war für 05.00 h MEZ angesagt. Tatsächlich klingelte dann der Wecker unseres Torenleiters exakt zur geplanten Zeit (mit irgendeiner fast schon fast unverschämten 04. Beginnenden Zeit).
Wie geplant fuhren wir um 06.00 h mit den zwei PW’s nach Dieni, dem Ausgangspunkt der Sonntags-Tour. Auf der nicht mehr präparierten Piste des Skigebietes Disentis - Andermatt – Sedrun – Corona lässt grüssen – stiegen wir Richtung Mulinatsch. Weiter führte der Aufstieg dem Bach namens Aua da Val Giuv entlang zu klanghaften «OrtenW namens Crap Tgina, Plaunca di Letzi, Stavel di Nuorsas, Schliusadoirs zum Gratübergang zwischen Piz Giuv und Hälsistock. Dabei erwiesen sich die letzten rund dreihundert Höhenmeter als ziemlich steil und enorm schweisstreibend. Beim Skidepot genossen wir das windstille Pic Nic und die bereits jetzt tolle Aussicht. Die allerletzten Höhenmeter wurden unter die Füsse genommen – auf dem Gipfel (3096 m) angelangt, waren wir überwältigt von der phänomenalen Aussicht – Oberalpstock, Rheinwaldhorn, Monte Rosa- und Mischabel-Gruppe, Matterhorn, Weisshorn, Galenstock, Finsteraarhorn, Titlis, Krönten, Gross Ruchen, Glärnisch, Tödi und unzählige weitere Gipfel liessen uns staunen.
Für die Abfahrt «erwischten» wir dann tolle, sulzige Verhältnisse. Die Abfahrt mit ihren 1655 Höhenmetern «verbrätelten» wir in rund 45 Minuten, etwa einem Sechstel der Aufstiegszeit.
Bereits in Dieni verkleinerte sich die Gruppe - Margrith machte sich für zwei weitere Skitourentage auf den Weg ins Safiental. Wir andern fuhren zurück zur Fewo. Bevor wir mit dem Aufräumen und Putzen starteten, gab’s nochmals einen Zvieri, mit u.a. kaltem Hackbraten aus Hanspeters feiner Küche und die letzten Stücke von Marlene’s Apfelmus-Torte.
P.S. Aufgrund des schlechten Wetters auf der Alpensüdseite führte Hanspeter beide Touren auf der Nordseite der Surselva durch – ein goldrichtiger Entscheid, wie sich vor allem am Sonntag zeigte – die beeindruckende Föhnwalze lässt grüssen. Hanspeter hatte den richtigen Riecher.
Beschte Dank Hanspeter för die tolle Schitourestonde ond Dini omsichtig Leitig. Danke för Dini grosszögig Gaschtfröndschaft i Euere Feriewohnig!
Teilnehmer*innen: Hanspeter Kalt als Tourenleiter und Gastgeber, Margrit Angehrn (Bild), Marlene Oester, Bettina und Hansruedi Bachmann, Roman Theiler, Köbi Ackermann, Peter Fähndrich (Text und Bild)