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Uetliberg

2018-11-15

Wandern und Kultur in Zürich – 18 Seniorinnen und 4 Senioren fühlten sich von Monikas Ausschreibung angesprochen. Zwischen Licht und Schatten ist der Titel der Ausstellung im Haus Appenzell, die am Nachmittag auf dem Programm stand. Weder Licht noch Schatten, sondern dicker Nebel begleitete uns auf der Wanderung über den Uetliberg.

In der Ausschreibung hiess es: „Wenn wir Glück haben, können wir Säntis, Churfirsten, Vrenelis Gärtli und viele bekannte Gipfel erkennen“. Wir konnten jedoch kaum die Spitze des Aussichtsturms sehen, und die drei Unentwegten, die dem Nebel zum Trotz den Turm bestiegen, waren auf der Plattform nur schemenhaft auszumachen.

Begonnen hat die Wanderung gemütlich bei Kaffee und Gipfeli im Gmüetliberg bei der Uetliberg Bergstation. Gemütlich ging es auch weiter über den Kulm, an markanten Nagelfluh Felsen vorbei, durch herbstliche Wälder, über nasses Laub immer leicht hinunter, bis wir nach eineinhalb Stunden die Felsenegg erreichten.

In diesem heimeligen „Aussichtrestaurant“ (!) wurden wir von einem langen, winterlich gedeckten Tisch und freundlichem Personal erwartet. Erstaunlich schnell wurden die schön angerichteten al la carte Gerichte serviert, so dass wir rechtzeitig die Felseneggbahn erreichten, die uns nach Adliswil hinunter brachte. Die Sihltalbahn führte uns zurück zum HB Zürich und in zehn Fussminuten ging‘s entlang der Bahnhofstrasse zum Haus Appenzell.

Die oben genannte Ausstellung mit dem Zusatztitel „Altes Handwerk, Zünfte und Laternen“ vermittelt Einblicke in bekannte und vergessene Berufswelten wie Hutmacher, Bader, Sattler, Weissküfer. Daneben präsentieren drei zeitgenössische Kunstschaffende künstlerische Interpretationen der alten Handwerke.

Mindestens so interessant sind jedoch die Räumlichkeiten selber. Das Haus wurde 1911 im Neo-Renaissance-Stil erbaut. Der prächtige Innausbau besticht durch exklusive Nussbaum-Holzschnitzereien und Jugendstil-Deckenmalereien. Das Haus war über Jahrzehnte Sitz des ersten grossen Ausstattungshauses in der Schweiz, der Ernst Hohl & Co. Hier wurden auf sechs Etagen eigens entworfene und angefertigte exklusive Stilmöbel, aber auch Wohnintérieurs sowie Teppiche, Vorhänge, Leuchten und Gemälde in ganzheitlichen Wohnräumen in Szene gesetzt.

Heute ist das Haus im Besitz der Ernst Hohl-Kulturstiftung Appenzell, die auch die Ausstellungen erarbeitet und finanziert.

Nachdem wir uns sattgesehen hatten, machten wir uns individuell auf den Heimweg. Die einen bummelten noch durch die Altstadt, die andern strebten direkt zum Bahnhof.

Danke Monika, für einen abwechslungsreichen und interessanten Tag. Die Wanderung sollten wir aber unbedingt bei guter Fernsicht wiederholen…

 

Text:              Marie-Louise Simmen

Fotos:            Ruedi Flotron und Eva Hehli