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SST Risipass

2018-01-25

Es hat schon fast Tradition, dass Ruedi seine Schneeschuhtouren den Verhältnissen anpassen muss, diesmal waren es die grünen Hänge auf der Steiner Seite, die ihn bewogen, aus der Passüberquerung eine Rundtour zu machen.

Ein Rekord für den umsichtigen Schneeschuhtourenleiter ist die Gruppengrösse: 20 SACler und 3 Gäste sind diesmal dabei. Er fürchtet ein wenig, dass die Gruppe ihm über den Kopf wachsen könnte, was natürlich unbegründet ist. Beiläufig erwähnt er, dass er sich mal vorgenommen hat, bei einer Grösse von 20 Teilnehmern aufzuhören… Das war zum Glück nur ein Scherz, denn er freut sich natürlich über den regen Zuspruch.

Auf dem von starken Regenfällen gepressten Schnee wandern wir mühelos von der Bernhalde via Lütisalp dem Risipass zu. Vorneweg Ruedi in Mütze, Handschuhen und kurzärmligem T-Shirt, dahinter wir andern in zwei bis vier Schichten eingepackt, versteckt sich doch die Sonne entweder hinter dem Bergkamm oder den Wolken. Immer wieder wendet sich unser Blick zurück zum Säntis, der in fantastisches Weiss gekleidet ist.

Auf dem Risipass  empfängt uns die wunderbare Aussicht zum Speer, Gulmen, Goggeien und Schär, aber leider auch ein kühler Wind. Da auch die Sonne nur zaghaft durch die Wolken scheint, wird nichts aus der gemütlichen langen Mittagspause und  wir machen uns schon bald wieder auf den Rückweg. Ohrenbetäubend ist der Lärm, den die Schneeschuhe beim Abstieg auf dem Bruchharscht machen. Wer nicht gut auf den Boden schaut, macht ab und zu einen Purzelbaum. Der Kantonsmittelpunkt ist das nächste  Ziel. Ruedi erklärt uns, wie dieser aufwändig berechnet wurde und dass der grün-weisse “Pfohl“, der ihn markiert,  schwimmend im Hochmoor befestigt werden musste.

Bis zur Postautoabfahrt bleibt noch viel Zeit. Darum wandern wir in einer grossen Schlaufe über den Schlipf und Bumoos weiter  - Schneebretter und Steilhänge durchquerend, Hügel senkrecht hinaufsteigend,  Wildschutzzonen beachtend und die Sicherheit nie ausser Acht lassend. Als kleine Schikane und dass die Schreibende genügend zu berichten hat, baut Ruedi noch eine knifflige Bächleinüberquerung ein, bei der die einen auf die Knie fallen, aber nicht in den Bach und die andern meinen, dass das nicht nötig gewesen wäre…

Heil und zufrieden kommen wir rechtzeitig bei der Haltestelle an und sind uns einig, dass es wieder eine abwechslungsreiche und kurzweilige Tour in wunderschöner Landschaft war. Ein Dank dem bodenständigen und immer zu Spässen aufgelegten Tourenleiter!

Text:                       Marie-Louise Simmen

Fotos:                     Marie-Louise Simmen und Walter Grob