2017-07-08
8. - 11. Juli 2017
Änderung der geplanten Tour
Blüemlisalp…so lieblich der Name – so unerreichbar für uns, wetterbedingt!
Das Zusammentreffen während der Anreise nach Kandersteg klappte perfekt, das Wetter konnte nicht schöner sein, die Gruppe harmonierte schnell.
Eine Gondel erleichterte uns die erste Anhöhe. Kaffee und Nussgipfel wurden gegönnt, danach starteten wir den Aufstieg oberhalb des Oeschinensees entlang zur Blüemlisalphütte unter drückender Hitze. Eine blumenreiche Wiese säumte den Weg und liess unser Wissen über die blühenden Schönheiten austauschen (Männertreu, Männerschild…).
Der frisch mit Stufen präparierte Weg verlangte doch noch einige Schweisstropfen kurz vor Ankunft in der schön gelegenen Blüemlisalphütte. Ein kühler Willkommenstrunk und ein aufgestelltes Hütten-Team liess schnell ein Wohlgefühl aufkommen.
Hans Fitzi, unser Bergführer, hat die gesamte Tour organisiert. Während des überaus leckeren Abendessens begann er die Nase zu rümpfen und schien uns auf eine veränderte Wetterlage vorbereiten zu wollen. Aber wer wollte ihm schon Glauben schenken bei diesen wunderbaren sommerabendlichen Sonnenstrahlen!
Aber es kam so! Morgens um 3 h hüpften wir aus den Federn, genossen feinstes Frühstück (wohlgemerkt auf 2840 m!) und standen dann ausharrend prompt bis 5 h ausgerüstet vor der Hütten-Türe und begutachteten Blitz und Donner, Regen und Wind. Die Entscheidung zerrte an unserem Willen „los-zu-gehen“ und auch respektvoll am „der-Bergführer-entscheidet“.
Wir zogen los. Alle dachten, ein sicheres „Fenster“ hat sich für uns geöffnet. Steigeisen an, Pickel in der Hand, die ersten Schritte auf dem Gletscher. Dann peitschte der Regen wieder los. Es war garstig!
Mit voller Konzentration bestiegen die 3 Seilschaften das Morgenhorn (3637 m). Die Einsätze von Eisschrauben verhalfen uns zur Überwindung von einigen Blankeisstellen; aussergewöhnlich für anfangs Juli. Die Gipfelumarmungen erfolgten herzlich, der Aufenthalt war von kurzer Dauer. Nichts um uns war ersichtlich, wir waren in Schneefall und Nebel gehüllt.
Mit diesem Gipfelerfolg kehrten wir sicher zur Hütte zurück. Es war noch früh, ein erster Jass wurde gespielt. Bald wurde der weitere Ablauf besprochen. Da sich an der Wetterlage in den kommenden Tagen nichts zu ändern schien, entschloss sich der grosse Teil abzureisen.
Fest mit dem Versprechen von Hans Fitzi in der Hand: „Diese Tour wird nachgeholt!“ verabschiedeten sich die Abreisenden von der kleinen Gruppe noch bleibenden.
Die bleibende Gruppe vollzog am kommenden Tag eine Hütten-zu-Hütten-Wanderung (Gspaltenhornütte-Rotstockhütte) bis nach Mürren.
Text: Iris Mettler
Photos: Hans Fitzi, Karl-Heinz Knappe
TeilnehmerInnen: Doris, Bettina, Mariann, Therese, Iris, Hans-Peter, Karl-Heinz, Sepp, Markus