2017-07-13
An einem Sommermorgen, da nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen, wie Nebel von dir ab….
Wie habe ich dieses schöne Sommerlied in der 4. Klasse aus voller Kehle gesungen und es gehört auch heute noch zu meinem Repertoir. Das mit dem herrlichen Sommermorgen und den Sorgen, die abfallen, stimmt auch heute noch. Der Wanderstock jedoch ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Die zusammenklappbaren Stöcke sind da um einiges hilfreicher.
Wir starten, die Schnürsenkel in der richtigen Festigkeit angezogen, von Steinegg Richtung Eggli. Über saftige, mit Wasser verwöhnte Wiesen, steigen wir im Gänsemarsch langsam bergauf. Unterstützt durch die kühle, frische Luft überwinden wir die 400 Meter bis zum Eggli mit Leichtigkeit. Oben angekommen, ist jedoch niemand traurig, das erste Etappenziel erreicht zu haben. Die gmögige Gartenwirtschaft lädt ein zu Kaffee oder was das Herz sonst begehrt. Hier ist eine herrliche Rundsicht angesagt, bis zum Bodensee - wenn es nicht bewölkt wäre! Für die weitere Wanderung sind wir jedoch den natürlichen Sonnenabschirmern dankbar und so fällt uns der Verzicht auf schöne Rundsichten nicht schwer. Nach dem Überqueren von Alpweiden geht’s auf bewaldetem Pfad leicht bergab in die Mulde mit dem idyllischen Forstseeli. Hier ist ein begehrter Brätliplatz, schön kühl, auch bei grosser Hitze. Nach einer Verschnaufpause nehmen wir den letzten Aufstieg zum Diepoldsauer Schwamm, auf einem Hügelzug des Appenzeller Vorderlandes, unter die Füsse. Die Alphütte Edelweiss hat nicht zu viel versprochen. Auch wenn die Nebel immer noch an den Bergspitzen kleben, die Sicht ins Rheintal ist herrlich. Den Zmittag genehmigen wir uns in der gemütlichen Alpstube. Der zweite Teil der Wanderung führt uns wieder über Alpweiden. Der Regen von letzter Nacht hat den Boden an einigen Stellen aufgeweicht. Heimeliges Glockenbimmeln begleitet uns und wir bestaunen eine Kuh mit aussergewöhnlich schön geschwungenen Hörnern. Weiter geht’s auf z.T. bewaldeten, leicht abfallenden Wegen und Alpstrassen. Zwischendurch grüsst linker Hand der Hohe Kasten. Über Rossberg, Fulen und Waldlandschaft erreichen wir Brülisau. Wir haben 13 Kilometer überwunden, sind 650 m auf- und 500 m abgestiegen. Alle sind sich einig, es war eine sehr angenehme, schöne und abwechslungsreiche Wanderung. Agnes Heuberger gebührt ein herzliches Dankeschön für die kompetente Leitung.
Text: Felice Bosshard
Fotos: Köbi Künzle und Eva Hehli