2017-05-08
JO Osterlager 2017
14. bis 17. April 2017
"Ein Tourenski ist erst ein richtiger Tourenski mit dem ersten groben Kratzer"; mit dieser Einstellung liessen sich auch heuer bei den prekären Schnee-Verhältnissen über Ostern wunderbare Skitouren machen. Positiver Nebeneffekt: Auch alle Neulinge haben im diesjährigen Osterlager schnell gelernt, dass man mit Tourenskis ohne Probleme über Sträucher, Wurzeln, Gras und Dreck fahren und über Strassen ohne Schnee laufen kann.
Einmal mehr dislozierte die Toggenburger SAC-Jugend ihr Skitourenquartier ins bündnerische Averstal. Unter der Regie von JO-Chefin Regula erlebte man wieder durch und durch gelungene Ostertage. Die leidenschaftlichen Gourmet-Köche "Frau Widmer" und Christoph sorgten überdies wiederum für hochstehende Kulinarik.
Tag 1
Als Ausgangspunkt zu den Karfreitags-Touren wurde dieses Jahr Splügen gewählt. Unterteilt in eine schnelle (Gruppe "Schnegg") und eine ganz schnelle Gruppe ("Schildchrot") war man froh um die letzten Kunstschneeüberbleibsel der Skipisten, welche das Tragen der Skis verhinderten. Ziel der ganz schnellen Gruppe war der Guggernüll (2886m), während es die Schnellen etwas gemächlicher angingen und Richtung Alpetlistock (2394m) tourten.
Leiter Richi setzte sich dabei mit seinen ultraleichten Schuhen und der neuen Bindung selber unter Druck, zukünftig der Schnellste zu sein. Zumal er mit seinen massiven Wädli eh schon die Voraussetzungen zum "allen Davonlaufen" hat.
Ein Lagerkuchen wurde bereits vor der ersten Tour vertilgt und mit dieser Energie wurden bei sommerlich warmem Wetter auch schon mühelos die ersten Gipfel bezwungen.
Während der Abfahrt der Gruppe "Schnegg" bewog eine aufsteigende Gruppe mit zwei bildhübschen Ladys den Schreibenden fast dazu, nochmals die Felle zu montieren und sich der Gruppe hinten anzuschliessen. Der Uhrzeit nach zu urteilen müssten dies aber Italienerinnen gewesen sein, womit das Flirten so oder so etwas schwer gefallen wäre.
Tag 2
Der hohen Teilnehmerzahl wegen (24) unterteilte man sich am Samstag sogar in drei Gruppen. Ziele waren das Juferhorn (2967m) und der Piz Piot (3053m) ab Juf, sowie das Maschollhorn (2963m) im San Bernadino Gebiet.
Wofür eigentlich Stopper gut wären, durfte Xaver auf der Juferhorn-Tour erfahren. Sein Ski ohne Stopper wollte die Hinunterfahrt bereits frühzeitig selber antreten. Glücklicherweise hielt er irgendwann an, liess Xaver aber einige Höhenmeter zusätzlich machen. Stopper sind eben schon "kän Seich", auch wenn es minim mehr Gewicht ist!
Die Maschollhorn-Truppe machte indes Bekanntschaft mit einem Duo zweibeiniger Berggeissen, welche in Höllentempo Richtung Gipfel tourten - nicht einmal der top ausgerüstete Richi vermochte ihnen zu folgen. Letzterer forderte bei der Abfahrt zusammen mit dem Schreiberling die Eisdecke eines noch halbwegs gefrorenen Sees heraus. Mit viel Anlauf bezwang man im Doppel das Hindernis. Anhalten oder Stürzen verboten!
Botanisch war die Maschollhorn-Tour ein Leckerbissen. Auf den letzten Metern hinunter ins Tal konnte die Flora des San Bernadino Gebietes direkt auf den Skis erforscht werden. Slalom um Sträuche und Bäume, Steilpassagen über Dreck und Gras und Schanzen über Steine machten das Finale einer wunderbaren Ostersamstagstour zu einer spassigen Angelegenheit. Spätestens jetzt hatte nun wirklich jeder Ski seinen Kratzer!
Tag 3
Der Ostersonntag begann mit "Eiertötschen" am Zmorgentisch. Auf dem Tourenprogram standen der Piz Turba (3018m), das Mingalunhorn (2967m) und nochmals der Piz Piot. Über Nacht hatte es wenig Neuschnee gegeben, womit auch noch Pulverschnee zur grossen Auswahl an Unterlagen des diesjährigen Lagers hinzu kam.
Spitzkehren-Training und Steigeisen Anziehen gehörten zum erweiterten Programm der Ostertouren. Wobei bei beidem gewisse Neulinge noch etwas Trainingsbedarf haben, um auf JO Toggenburg-Standard zu kommen. Aber es ist ja schliesslich noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Auf dem Rückweg von den Touren sorgte im Bus "Heinz de Specht" für Unterhaltung. All jene, welche die Tourenstrapazen in ihren Beinen spürten, durften danach zu Erholungszwecken nach Andeer ins Thermalbad.
Mit dem Wissen, dass am Montag des Wetters und des Neuschnees wegen keine Touren gemacht werden können, wurde es für einmal im Osterlager aussergewöhnlich spät am Abend. Für viel Gelächter sorgte einmal mehr das Spiel "Ninja Z", bei welchem Wörter wie bspw. "Roggepfnösel", "Röttler", "sirachen", "Springschwänze" oder "Pastinakencremesuppe" erklärt, vorgespielt oder mittels Geräusch zum Erraten gebracht werden mussten.
Tag 4
Der Ostermontag ist normalerweise der Renntag. Dieses Jahr konnte ausgeschlafen werden und nur noch das Putzen stand vor der Heimreise auf dem Programm. Früh ging es daher schon auf den Nachhauseweg.
Die (mittlerweile riesige) Mosliger Fraktion liess das Lager bei Widmers noch mit dem Essen der letzten Essenresten ausklingen, wobei Richi mit seinen Turbo-Käse-Raffel-Qualitäten mitsamt Motorengeräuschen brillieren konnte. Auch den Rahm schwang er im Tempo des gehetzten Affen. Jede Turmix-Maschine ist ein Seich dagegen!
Nach den Traum-Verhältnissen im letzten Jahr musste man diesbezüglich heuer etwas unten durch. Holt man das Beste aus diesen Umständen heraus, kann aber auch so der einzigartige Lagergeist des Osterlagers geweckt werden. Schön war es und schön wird es auch nächstes Jahr wieder.
Einen herzlichen Dank an dieser Stelle für die ganze Organisation an Regula, Katrin und Christoph. Ihr macht das grossartig!
Teilnehmer: Katja, Salome, Marc, Mischa, Louis, Xaver, Valéry, Raffael, Annelies, Lucio, Stephan W., Marco, Meral, Silvan, Debby, Stephan H., Gregor, Doris, Richi, Patric, Regula, Christoph, Katrin, Donat
(Bericht von Donat Widmer)