2016-05-26
Eine abwechslungsreiche Tour bei schönstem Wetter steht uns bevor. Sie beginnt in Rümikon am Rhein. Vorerst folgen wir einem schmalen Weg dem Rhein entlang, begleitet von fröhlichem Vogelgezwitscher und im Schatten vieler hoher Bäume. Rechts ist der Weg gesäumt von Baumstrünken, die wohl jemand mit einigem Aufwand vom Uferbord heraufgeholt haben muss. Links sind eine ganze Anzahl von Menschenhand angelegter Biotope zu sehen, die mit Kröten oder Fröschen, grossen und kleinen, bevölkert sind. Sogar eine Schildkröte liegt gemütlich an der Sonne. Und was wir ebenfalls auf der ganzen Wanderung bewundern dürfen: herrliche Blumenwiesen mit Margriten, Salbei, Mohn, Kuckuckslichtnelken etc. und sogar einigen Orchideen. Ab Mellingen folgen wir dem Tägerbach bis nach Wislikofen, wo wir in der Propstei zuerst Kaffee und Gipfeli genehmigen.
Das ehemalige Benediktinerkloster Wislikofen ist heute Kirche und Bildungszentrum in einem. Es weist eine wechselvolle Vergangenheit auf. Hier einige Besonderheiten, die uns Herr Bischof auf einer kurzen Führung mitteilt: -- Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet. (von dort kommt das Licht und dort liegt auch Jerusalem). -- Der Gründer hiess Oswald, deshalb die vielen Oswald-Kapellen in der Umgebung. Oswald kam im 5. Jhdt. ähnlich wie Gallus oder Kolumban als Missionar aus dem Norden.- - Das erste Kloster an diesem Platz wurde im 12. Jhdt. errichtet. -- Der Bau weist über dem Kirchenraum noch weitere Stockwerke mit Zimmern auf.
Als weitere Ueberraschung sind Alpenrosen angesagt. Wie soll man sich diese hier im Kanton Aargau auf 600 m Höhe vorstellen? Es muss sie aber geben, denn es hängen Plakate, die auf das Alpenrosenfest in Schneisingen vom nächsten Sonntag hinweisen. Wir treffen dann auf eine kleine eingezäunte Lichtung, wo einige eher magere Büsche wachsen und, vielleicht sind wir etwas zu früh, tatsächlich 2 – 3 Blüten, echte Alpenrosenblüten, zu sehen sind. Evi erzählt uns die Sage, wie diese Pflanzen hierherkamen. Ob es wirklich so war?
Die Aargauer Wälder sind anders als die Toggenburger. Flach, grossflächig, gleichmässig mit Bäumen bewachsen und von Kiessträsschen durchzogen. So ist es schwierig, sich zu orientieren und kein Wunder, dass wir unser Ziel, Schneisingen und dann den Bahnhof Niederwenigen, erst nach einem Umweg erreichen, gottlob aber doch rechtzeitig vor der Abfahrt des Zuges.
Da unsere Leiterin Evi ein Messgerät am Arm trägt, kann sie uns über die sportliche Leistung noch folgendes sagen: Wir wanderten ca. 15 km, taten 25‘000 Schritte und waren 4 ¼ Std. unterwegs. Danke, Evi, es war sehr schön.
Text und Fotos: Sophia Graf