2015-06-20
Mit einer langen Autofahrt ins Furkagebiet startete das Ausbildungswochenende. Die Strasse von Göschenen nach Andermatt war wegen dem Felssturz gesperrt. Deshalb führten die Routen via Oberalp- bzw. Grimselpass auf den Furkapass.
Bei Schneefall und Nebel machten wir uns auf den Weg zur Sidelenhütte. Wir stapften durch den Schnee und fanden den Weg mit einem kleinen Umweg. In der Hütte bei einer feinen Suppe wärmten wir uns auf und begannen bald mit dem ersten Theorieblock in der Stube. Anschliessend hiess es den Klettergurt zu packen und für den zweiten Block bereit zu machen. In den vier Gruppen unter der Leitung von Hanspeter Kalt, Sepp Meier, Raphael Kalt und Reini Wick ging es in den Schnee hinaus. Es galt Verankerungsvarianten aufzubauen und zu testen. Pickel, Steine und sogar ein Rucksack wurden vergraben. Bei den folgenden Belastungstests hielten alle Varianten stand. Einzig der Achterknoten hatte einen „Schaden“. Der Knoten konnte erst beim Abendessen in den Schraubstockhänden von Roger G. (nicht der Autor) gelöst werden. Mit unseren Verankerungen probten wir die Spaltenrettung und zerbrachen uns dabei fast die Köpfe.
Zurück in der Hütte überraschte uns der Duft von frisch gebackenem Brot, der die hungernden Bäuche noch mehr zum Knurren brachte. Zum Abendessen gab es zur Vorspeise einen Salat, als Hauptspeise Geschnetzeltes mit Reis und zum Dessert Schokoladencrème. In netter Gesellschaft liessen wir den Tag ausklingen. Wohl alle versuchten ihre Blase vollständig zu leeren, bevor sie in die Federn stiegen. In der Hoffnung, so die Nacht ohne weiteren Gang auf die Toilette zu überstehen. Aber so mancher musste im Verlauf der Nacht die Stiefel anziehen und in die kalte Nacht durch den Schnee zur Toilette stapfen.
Um halb Sieben, da die grosse Tour wegen der aktuellen Wetter- und Schneelage nicht möglich war, traf man sich zum feinem Frühstücksbuffet. Es wurden verschiedenen Brotsorten und frischer Joghurt gereicht. Selten wurde man auf 2'708 M.ü.M. so verwöhnt...
Bei leichtem Schneefall machten wir uns auf in die Praxis. Kurz hinter der Hütte seilten wir uns in Vierergruppen an und stiegen zur Unteren Bielenlücke auf, um dann das Chli Bielenhorn zu besteigen. Oben angekommen beglückwünschten wir uns und stiegen am Kamel vorbei wieder in Richtung der Hütte ab. Unterwegs an einer Schneewächte übten wir nochmals die Spaltenrettung. Mit vereintem Brain- und Armpower schafften wir unseren „verletzten“ Kameraden zu bergen. Im steilen Couloir stiegen bzw. rutschen wir durch den weichen Firnschnee zur Hütte ab.
Dort angekommen verpflegten wir uns und stiegen in den Gruppen wieder zum Parkplatz ab. Nach dem Verabschieden trennten sich unsere Wege.
Wir möchten uns für das lehrreiche und gute Wochenende bei Hanspeter Kalt und seinen drei Mitleitern bedanken.
Alexandra Breu und Roger Gebert