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Drei Schwestern

2015-07-24

Fürsten, Schwestern, Ameisen ...   Abfahrt ist um 06:00h mit PWs von Wattwil zum Parkplatz des Rheinparkstadion FC Vaduz (FL). Nach kurzem Fussmarsch erreichen wir die Haltestelle, von wo uns der Bus nach Gaflei (1483m) bringt. Entweder sind wir zu früh dort oder das Restaurant zu spät dran  – jedenfalls starten wir unsere Fürstensteig- und Drei-Schwestern- Wanderung ohne Kaffee- und Gipfelihalt. Zu Beginn führt ein Waldpfad bis zum Schild 'Steinschlaggefahr'. Diese Warnung ist durchaus berechtigt, denn der Berg lebt. Zeit und Witterung nagen langsam, aber stetig an seinem Gestein. Dementsprechend sieht es auch so aus. Ab hier (1700m) beginnt der von S.D. Fürst Johann II gesponserte und 1898 eröffnete Steig. Der teilweise exponierte, gut gesicherte und genial angelegte Weg schlängelt sich durch die Nordwestwand des Alpspitz (1942m) im Auf und Ab durch eine steile und zerklüftete Felslandschaft hinauf zum Gafleisattel (1853m). Hier endet der Fürstensteig mit einer grandiosen Rundsicht: im Südwesten über das Rheintal hinweg Richtung Pizol; rechts der ‚Eisenberg‘ Gonzen, im Nordwesten die ganze Alpsteinkette und dann die Vorarlberger Berggipfel, soweit das Auge reicht! Und ab hier beginnt der Drei-Schwestern-Weg - eine Etappe des Rätikon-Höhenwegs Nord sowie des Zentralalpenweges 02. Zu Beginn steigen wir leicht ab, später führt der Gratweg fast eben durch eine liebliche Gras- und Legföhrenlandschaft. Den Gafleispitz (1983m) schenken wir uns. Und dann – dann baut sich eine Felsbastion auf! Es ist der Chuegrat (2123m), welcher sich aber als richtiger Gipfel entpuppt und auch der höchste Punkt in der Drei-Schwestern-Kette ist. Wieder geniessen wir eine hervorragende Aussicht auf den Rätikon und all die steinernen Trabanten ringsherum. Uns zieht es weiter zu den Drei Schwestern, welche aufgrund ihres zu damaliger Zeit teils frevelhaften Verhaltens (u.a. Sonntagsarbeit, Raffgier, unterlassene Hilfeleistung)  zur Strafe bis in alle Ewigkeit in Stein verwandelt wurden. Zunächst ist ein weiterer, vorgelagerter Felszahn zu bezwingen und man steht auf dem Garsellikopf (2105m), wo auch die Grenze Liechtenstein/Österreich markiert ist. Wieder folgen wir dem Weg nach unten und gelangen mit leichten Klettereinlagen endlich zu den Drei Schwestern oder besser gesagt auf die Grosse Schwester (2053m), deren breiter Kopf Platz für uns alle bietet. Von diesem Gipfel haben wir einen guten Blick auf die Kleine und die Mittlere Schwester, welche wir aber nicht besuchen werden  – eine von dieser Sorte genügt uns. Der windgeschützte Rastplatz unterhalb des Gipfels gibt  nebst einer grandiose Rundsicht auch den Blick frei zu diesem grossen runden Loch da. Keiner war’s gewesen, und dennoch ist es da – eine kleine Scherzeinlage der Natur oder doch die des Menschen? Die Stille hier oben wird nur gestört durch den Lärm des Güterzuges, welcher weit unten im Tal durch die Landschaft brettert. Eine Dohle checkt kurz ab, was es wohl Feines gäbe und hebt wieder ab – war wohl nicht das Gewünschte. Ab jetzt geht es permanent nach unten. Schier unüberwindbare Felswände werden mittels Eisenleitern sowie einer ‚exotischen‘ Holzkonstruktion (EMPA geprüft?) überlistet und in abwechslungsreichen Kehren geht es zum Sarojasttel (1628m) hinunter. Dort betreten wir nach Österreichischem wieder Liechtensteinischen Boden.   Auf der Gafadurahütte (1428m) ist eine längere Pause angesagt. Der ‚kinderfreundliche‘ Ameisenkuchen enttäuscht hinsichtlich der Menge des Eierliqueurs. Die ameisigen Schokostreusel sind jedoch grosszügig vorhanden. Einzig die Getränke halten wirklich, was sie auch versprechen.   Und dann gibt es noch ein highlight! Voller Dankbarkeit, dass alle seine Schäfchen bis hier wohlbehalten angekommen sind und im Vertrauen darauf, dass dies auch so bis ans Ende der Wanderung bleibt, spendiert der frischgebackene Wander-/Tourenleiter Kurt eine Runde. Merci vilmol! Die restlichen 700 Höhenmeter bis zum Walserdorf Planken (770m) werden dank einiger Abkürzungen im Wald rasch vernichtet. Mit ÖV kehren wir wieder nach Vaduz zurück und nach kurzem Gwackel zu unseren PWs und Entrichtung der sehr moderaten Tages-Parkgebühr geht es wieder heimwärts. Bevor sich unsere Wege trennen, machen wir noch einen letzten Stop in der ‚Sonne‘ in Wildhaus. Die Schreibende* bedankt sich im Namen aller Teilnehmenden bei Kurt für diese wunderschöne und bestens geführte Wanderung!   Leitung:         Kurt Rohner Teilnehmer:     Christoph Gressbach, Elsbeth Döpke, Eugen Kressibucher, Hansruedi Rutz, Martin Scherrer, Martin Wirz, Pia Schönenberger, Sepp Rüegg, Heidi Baumgartner*. Streckenlänge     ca. 15km; ca. 800m aufwärts, ca. 1500m abwärts: Bewertung    T3, stellenweise T4 Wanderzeit    6 Stunden Wetter        sonnig

Text: Heidi Baumgartner

Bilder: Martin Wirz