2015-03-20
Für das erste Spektakel sorgte die Mondfinsternis ab 10.00 Uhr in Airolo. Herzlichen Dank an Bettina für die gute Idee eine Spezialbrille mit zunehmen.
In All‘ Acqua (1614 m) wurden die Ski angeschnallt und bei heiterem Himmel gingen wir dem Helgenhorn (2837 m) entgegen. Beim Passo San Giacomo begegneten wir das erstemal dem Nebel, der uns in den kommenden zwei Tagen doch so beharrlich verfolgte. Für diesmal konnten wir ihn ca. 500 m unter dem Gipfel jedoch nochmals entfliehen. Im späteren Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein und Rundsicht warfen wir uns für das erste Gipfelfoto in Pose.
Zu Beginn der Abfahrt zum Rif. Maria Luisa (2160 m) waren die Sichtverhältnisse noch top, doch schon bald tauchten wir in das Nebelmeer ein und Bruno durfte schon das erstemal sein Können im Spurenlesen zeigen.
Im gemütlichen Rif. Maria Luisa wurden wir herzlich empfangen und freuten uns sehr über die angekündigte Pasta zur Vorspeise. Bella Italia!
Trotz nicht rosigen Wetteraussichten machten wir uns am Samstag über die Kastellücke zum Basódino (3272 m). Der Nebel zeigte sich trotzig und die Sonne liess sich nur für einen kurzen Moment dahinter erahnen. So was nennt man dann eine Nebelfinsternis, die bei uns leider etwas länger dauerte als zwei Stunden. Beim Skidepot angekommen montierten wir trotz Null Sicht die Steigeisen, seilten uns an und erklommen bedächtig die letzten Meter zum Gipfel.
Der ultimative Blindflug begann aber mit der Abfahrt zur Basódinohütte (1856 m). Bei dichtem Nebel mit Hilfe von GPS, Kompass und Karte führte uns Bruno im Stemmbogen und Schrittempo unserer Unterkunft entgegen. Mit ihm und seiner Spur als Anhaltspunkt konnten wir Teilnehmer so im Pulverschnee trotz schlechten Sichtverhältnissen ein paar schöne Bogen geniessen.
Eine gemütliche Hütte und einsamer Hüttenwart erwartete uns. Wir freuten uns sehr über die heisse Dusche, das feine Essen und Trinken, einen gemütlichen Jass und die erholsame Nacht.
Es war für Bruno keine einfache Entscheidung wie der letzte Tag verlaufen sollte. Die Wetteraussichten hielten sich stabil schlecht, wenigstens blieb die Lawinensituation mässig. So durften wir es wagen den Rückweg über die Christallinahütte nach Airolo anzutreten.
Dieser Aufstieg verlangte von Bruno ebenfalls wieder all sein Bergführerkönnen ab. Bei wiederum dichten Nebel, Schneegestöber und Wind suchte er nach dem besten und sichersten Weg. Was bei dieser Nicht-Sicht alles andere als einfach war. Wir Teilnehmer folgten blind unserem Bergführer Bruno. Erst im nachhinein beichtete er uns, dass er lange Zeit nur einer Fuchsspur folgte, der anscheinend ebenfalls in die Christallinahütte zum Kaffee wollte. Noldi’s Spruch“ Es het Tierspure, do sind mir richtig“, bekommt somit eine wahre Bedeutung.
Nach langen 6 Stunden im Nebel und Schneegestöber rumtappen kamen wir glücklich in der Christallinahütte an und konnten im warmen Schuhraum eine wohlverdiente Pause und Menu 1 geniessen. Danach entschädigte die Abfahrt zurück ins Bedrettotal nochmals für alle Widrigkeiten. Bei herrlichem Pulverschnee, bester Sicht (man wird ja bescheiden), konnten wir die Schlussabfahrt richtig geniessen. Für das Schlussstück entband uns Bruno noch vom Gruppenzwang und ihn zweier Gruppen, ganz nach Hans’ Motto „wer bremst hat verloren“ , fetzten wir dem Tal entgegen.
Herzlichen Dank unserem Bergführer Bruno für die kompetente Führung unter diesen doch sehr speziellen Bedingungen! Trotz oder gerade wegen diesen speziellen Bedingungen war es ein gelungenes, unvergessliches Weekend und super Erlebnis.
Leitung: Bruno Bösch, Bergführer
Teilnehmer: Bettina Bachmann, Christian Bühlmann, Doris Frischknecht, Anita Gehrig, Hans Egli, Carsten Kluczynski, Luzia Suter
Bericht: Doris Frischknecht
Foto: Carsten Kluczynski