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Ortler 3905 m

2014-09-13

Gemäss Jahresprogramm sollte uns Bruno Bösch auf den Watzmanns am Königsee hinaufführen. Die Erstauflage dieser klassischen Besteigung fiel vor ca. zwei Jahren bekanntlich ins Wasser. Aber auch dieses Jahr waren die Wetterprognosen alles andere als günstig und so verlegte Bruno unser Ziel auf Initiative von Hans Egli in den Nationalpark Ortler-Cevedale nach Norditalien. Davon waren alle begeistert, weil noch niemand den Ortler bestiegen hatte. Auf einige Teilnehmer hatte dieser schöne Berg bereits letzten Frühling auf der Skitourenwoche mächtig Eindruck gemacht.

 

Die Anreise per Auto führte uns nach Sulden, das in einem südlichen Seitental im Vinschgau liegt. Luzia und Carsten begrüssten uns am Dorfeingang. Sie hatten hier schon ihr Feriendomizil bezogen. Mit Seil, Pickel und Steigeisen bepackt nahmen wir den Weg zur Hintergrathütte unter die Füsse. Das Wetter war ideal: bewölkt, trocken und nicht zu warm. Nach ca. 2 Std. erreichten wir die Hütte auf 2661 m. Während Bruno und Luzia die erste Stunde Weg des nächsten Tages erkundeten, gönnten wir unseren trockenen Kehlen ein kühles Blondes vor der Hütte. Bald einmal zogen wir wegen der Kälte in die Stube. Das Abendessen durften wir zu unserem Erstaunen aus der Karte auswählen. Vor dem Dessert orientierte uns Bruno über den morgigen Tag und die Aufstiegsroute.

 

Am Sonntag früh um 04.40 Uhr ging es dann los. Im Stirnlampenlicht erreichten wir schon bald die Moräne und stiegen zu einem ersten Schneefeld hoch. Dort bildeten wir drei Seilschaften, zogen die Steigeisen an und gewannen schnell an Höhe. Plötzlich präsentierte sich hinter uns ein wunderbarer Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer, das wir unter uns gelassen hatten. Überhaupt war die ganze Aussicht einfach toll; hinüber zur Königspitze, ins Tal hinunter und zum Gipfel hoch. Die Route war sehr abwechslungsreich mit schönen Klettereien im 3. Grad und mal flachen, dann wieder steilen Firnflanken. An der schwierigsten Kletterstelle konnten wir uns dank einer fix installierten, kurzen Kette auf einfache Weise hochziehen. Nach 5 ½ Std. standen wir schon auf dem Gipfel. Das Wetter war traumhaft-wolkenlos. Einige weitere Seilschaften waren denselben Weg gegangen wie wir aber die meisten kamen über die Normalroute hoch. Auf dieser stiegen wir über Firn und Gletscher ab, immer wieder begleitet vom Dröhnen der Motorräder am Stilfser Joch. Nach einer Traverse gelangten wir schliesslich auf Fels und konnten die Eisen verstauen. Bruno trieb uns richtig an, damit wir dort möglichst vor den anderen Seilschaften an die Abseilstelle konnten. Danach folgte eine Klettersteig-Passage bis wir nach weiterem Auf und Ab die Julius Peyer Hütte erreichten. Nach einem kurzen Boxenstopp mit Tenüerleichterung stiegen wir auf dem Hüttenweg in zügigem Tempo nach Sulden hinab. 

 

Nachdem wir uns von Carsten und Luzia verabschiedet hatten, durften unsere müden Beine auf der Heimfahrt endlich ausruhen. Wir hielten noch ein letztes Mal auf dem Reschenpass an und genossen unseren wohlverdienten Drink nach einem schönen und erlebnisreichen Wochenende. Wir danken dir, Bruno, herzlich für das schöne Bergerlebnis.

 

Teilnehmer: Denise P., Luzia S., Carsten K., Hanspeter K., Hans E., Martin B. und Rolf B.