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Genuss und Herausforderung im Pulverschnee

2024-02-27

Tourenbericht 25./26./27. Februar 2024 San Bernadino

Unsere dreitägige Skitour begann am Samstagmorgen mit Treffpunkt 06:00 Uhr Wattwil beim

Bahnhof. Auf dem Weg Richtung Nufenen gesellten sich weitere Mitglieder unserer

Tourengruppe dazu. Unser weiterer Treffpunkt war der Parkplatz des Restaurants Rheinwald

in Nufenen. Insgesamt zählten wir 10 Teilnehmenden, die von zwei erfahrenen Toureneitern

begleitet wurden.

Wie es häufig in Gruppen passiert, verzögerte sich der Start aufgrund einer verspäteten

Fahrgemeinschaft. Dennoch liessen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und starteten

schliesslich in entspannter Atmosphäre um 08:45 Uhr unsere Tour in Richtung Bärähorä.

Trotz der kleinen Verzögerung freuten sich alle auf die kommenden Tage voller Skigenuss

und gemeinsamer Abenteuer in der verschneiten Berglandschaft.

1 Tag: Bärähorä, 2929 Meter über Meer; Startpunkt Nufenen

Der massiv gefallene Neuschnee prägte die Landschaft, und das erhöhte Lawinenrisiko

(White Risk 3+) machte eine geschlossene Gruppenführung notwendig. Sicherheit stand an

erster Stelle, und so entschied Florian und Martin, unserer Tourenleiter, die Gruppe nicht

aufzuteilen, um gemeinsam den Herausforderungen des Tages zu begegnen.

Der Start verlief gemütlich bergauf. Die Gruppe, bestehend aus Geniessern und Sportlichen

und meisterte die anfänglichen Herausforderungen gemeinsam. Die frische Luft und die

Ruhe der winterlichen Landschaft begleiteten uns auf dem Weg Richtung Bärähorä. Das

Wetter im Aufstieg war enorm wechselhaft, von Sonne über Wind bis zu dichtem Schneefall.

Je näher wir dem Gipfel kamen, desto stärker nahm der Wind zu, die Sicht wurde nochmals

bedeutend schlechter.

Nachdem unser Tourenleiter Florian Kalt an einer riskanten Stelle ohne Sicht zum Gipfel die

Entscheidung traf, umzukehren, begann eine erlebnisreiche Abfahrt im Pulverschnee. Für

ambitionierte Tourenskifahrer war dies ein wahrer Traum, während es für Tourenneulinge zu

einer spannenden Herausforderung wurde. Trotz einiger Stürze im tiefen Pulverschnee

hatten alle Teilnehmenden Spass und erreichten schliesslich wieder unseren

Ausgangspunkt, das Gasthaus Rheinwald.

Dort stärkten wir uns mit erfrischenden Getränken und einem ausgiebigen Lunch, um die

Energiereserven wieder aufzufüllen. Anschliessend fuhren wir nach Sufers zu unserem Hotel

Seeblick, wo uns zwei Übernachtungen erwartete.

Am Abend wurde der Hunger gross, und das Warten auf das Asia-Buffet gestaltete sich

etwas zur Geduldsprobe. Die Zeit wurde mit spannenden Gesprächen und Jasskarten

überbrückt. Doch als das Buffet endlich eröffnet wurde, genossen wir die vielfältigen

Köstlichkeiten. Das Abendessen wurde zu einem kulinarischen Höhepunkt und alle

Teilnehmenden gingen zufrieden und mit vollen Bäuchen ins Bett. Die Vorfreude auf eine

erholsame Nacht war spürbar.

2. Tag Wannengrat 2430 Meter über Meer; Startpunkt Nufenen

Pünktlich um 07:30 Uhr startete unser Tag mit einem köstlichen Frühstück im Hotel. Florian

und Martin teilten ihre Gedanken zur Tourenplanung mit. Wir warteten auf die neuesten

Informationen zum Lawinenrisiko, dies war wie zu erwarten im Vergleich zum Vortag

unverändert blieb.

Unser neues Tagesziel war der Wannengrat mit dem Ausgangspunkt Nufenen.

Um 09:00 Uhr brachen wir erneut gemütlich auf. Zunächst überquerten wir die Langlaufloipe

und kämpften uns dann durch tiefen Pulverschnee langsam aber stetig bergauf. Wir

passierten Bäche, durchquerten Tannenwälder und gewannen stetig an Höhe. Die Sicht war

wie auch am Tag zu vor sehr wechselhaft. Ab und zu schien die Sonne zwischen der

Wolkendecke hindurch und tauchte die Landschaft in ein faszinierendes Spiel aus Licht und

Schatten. Doch im Mittelpunkt stand immer das Wohlbefinden aller Teilnehmenden während

des Aufstiegs.

Während des Aufstiegs wurden Florian von zwei ambitionierten Tourenskigängern überholt,

denen jedoch bald die "Luft ausging", und sie schlossen sich Florians perfekt angelegter

Spur anschlossen. Von hinten näherte sich eine weitere Tourengruppe. Es war ein Skiklub

welcher ebenfalls dankbar für Florians Aufstiegsspur war. Tiemo, Regina und Beat

versuchten sich auch als Spurer, es zeigte sich jedoch schnell, dass dies bei dem aktuellen

Pulverschnee ein wahrer Kraftakt ist. Martin versuchte sein Glück, aber seine Felle hielten

leider nicht an den Skiern und Florian übernahm wieder die Spitze. Alle Tourenteilnehmer

waren von Florians Ausdauer sehr beeindruckt – Merci fürs Spuren .

Da das subjektive Wohlbefinden einiger Teilnehmenden je näher wir dem Gipfel kamen,

zurückging, entschieden wir uns nach etwa 700 Höhenmetern umzukehren und uns als

Gruppe auf die Abfahrt vorzubereiten. Die Menge an Neuschnee war im Vergleich zum

Vortag nochmals deutlich gestiegen. Trotz der anderen Tourengruppe hatten wird perfekte

unbefahrene Hänge ins Tal. Die Abfahrt war ein wahrer Pulvertraum, mit einigen amüsanten

Stürzen, zum Glück ohne schmerzhafte Folgen.

Anschliessend machten wir einen Abstecher ins Skirestaurant in Splügen, wo wir bei einem

kühlen alkoholfreien Bier, Kaffee und Kuchen entspannten. Annelies, Beat Zwingli und Tiemo

Stark mussten leider am Montag wieder arbeiten und traten daher die Heimreise gegen

16:00 Uhr an.

Zurück im Hotel Seeblick waren wir alle dankbar für etwas Ruhe vor dem Abendessen.

Während des Essens führten wir tolle Gespräche über Reisen nach Norwegen, das Leben

im Zirkuswagen und spanende Tourenerlebnisse. Es war wieder ein absolut gelungener Tag.

Müde und zufrieden suchten alle gegen 22:00 Uhr das Bett auf.

3. Tag Schollahorn 2731 Meter über Meer; Startpunkt Splügen

Unsere letzte Tour führte uns am Montag zum Gipfelziel Schollahorn, mit dem

Ausgangspunkt in Splügen. Am Samstag hätten wohl alle in der Gruppe gedacht (ausser

unser Leiterteam), dass aufgrund der Wetterprognose mit reichlich Neuschnee eine Skitour

am Montag unmöglich sei. Doch Florian und Martin überraschten erneut mit einer genialen

Route.

Der Start führte uns durch das kleine Bergdorf Splügen. Von Anfang an ging es steil bergauf,

und schon nach kurzer Zeit mussten wir eine Pause einlegen, um unsere Jacken

auszuziehen. Trotz des leichten Schneefalls fühlte es sich überraschend warm an.

Unterwegs kamen wir an einer wunderschönen Eiswand mit beeindruckenden Eiszapfen

vorbei.

Es war spürbar, dass die Gruppe bereits den dritten Tag auf den Tourenskiern unterwegs

war, da sie sich bergauf in zwei Geschwindigkeitsgruppen aufteilte.

Auch an diesem Tag waren wir nicht allein am Berg. Bergauf überholte uns eine motivierte

Herrengruppe, die zu Beginn behauptete, ohne Pause bergauf zu gehen. Doch auch sie

benötigten gelegentlich eine Pause  Somit hatte Florian heute das Glück, nicht erneut die

gesamte Strecke neu spuren zu müssen.

Wie an den Tagen zuvor verschlechterte sich die Sicht zum Gipfel hin. Einige Teilnehmende

hatten Schwierigkeit mit der eingeschränkten Sicht. Daher machten wir etwa 300

Höhenmeter unter dem Gipfel unsere Mittagspause und bereiteten uns erneut auf eine

absolut perfekte Abfahrt mit viel Pulverschnee vor.

Beim Abstieg ins Tal war spürbar, dass es an diesem Tag deutlich wärmer war, und der

Schnee wurde mit jedem Tiefenmeter schwerer. Auch die dreitägige Skitour hinterliess ein

leichtes Ziehen in den Oberschenkeln.

Zum gemütlichen Abschluss der drei Tage trafen wir uns für ein Getränk im wunderschönen

Hotel/Restaurant Bodenhaus, bevor alle auf den Nachhauseweg aufbrachen

Ein besonderer Dank ging an die beiden Tourenleiter Florian und Martin, die mit ihrer

Erfahrung, Umsicht und ihrem Engagement massgeblich zu einem sicheren und

genussvollen Erlebnis beigetragen haben. Auch ohne ein einziger Gipfel zu erreichen, waren

die drei Tage absolut voller Highlight. Ihre Entscheidungen, insbesondere das Umdrehen an

riskanten Stellen, zeigten ihre Verantwortungsbewusstsein für die Sicherheit der Gruppe.

Leiter: Florian Kalt & Martin Breitschmied

Teilnehmende: Fredy Klammsteiner, Andrea Manser, Julia Nigg, Christoph Schuler, Michèle

Stäheli, Regnia Stark, Tiemo Stark, Sandra Zehnder, Annelis Zwingli, Beat Zwingli

Text: Michèle Stäheli & Andrea Manser

Foto: Tiemo Stark, Michèle Stäheli & Christoph Schuler

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