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Wart ab Starkenbach

2022-07-21

Hand aufs Herz, wer weiss schon wo die Wart ist? Selbst als Toggenburgerin war mir dieser Berg unbekannt. Ein Teil unserer heutigen Wandergruppe hatte jedoch Erinnerungen daran, weil sie letztes Jahr die gleiche Tour unternehmen wollten. Der Berg hat es in sich; heisst er deshalb Wart? (Wart mal bitte).

Schon früh standen 16 Tourenteilnehmer:innen im Kabäuschen der Kistenbahn in Starkenbach. Die Rechnung war schnell gemacht, 5 dürfen gleichzeitig hoch. Für einige war es sicher ein Segen, dass es Nebel hatte, denn das Draht- und Zugseil sind schon eher dünn. Auf alle Fälle war es ziemlich ruhig in der Kiste. Der letzte Passagier war alleine mit dem Milchkannen unterwegs. Er genoss die Fahrt, weil seine metallenen Begleiter schwiegen.

Treffpunkt war natürlich die Ochsenhütte. Es ist ja Tradition, dass man die Tour mit einem Kaffee beginnt. Einen kurzen Moment konnten wir schwach das Gipfelkreuz sehen.

Die Tenuevorschriften wurden klar angekündet. Hohe Schuhe mit Profil. Schon bald standen wir im weglosen Gelände. Es musste gekraxelt werden. Ich nenne das mal den Blackensechser. Ganz langsam wurden die Berghosen von unten her bis weit über die Knie feucht und zuletzt ganz nass. Keiner hat von trockenen Hosen gesprochen. Er wäre sonst ein Lügner gewesen.

Im Nebel war schon bald das Gipfelkreuz sichtbar. So waren wir auf 2067 Meter über Meer. Die Aussicht Richtung Walensee musste sich jeder selber erträumen. Aussicht gleich null.

Monika hat auf dem Gipfel das zerschundene alte Gipfelbuch durch ein Neues ersetzt. Beim Gipfelfoto war es nicht nötig, dass alle gelächelt haben. Auch wenn wir einen sehr guten Fotografen bei uns hatten, künsteln kann auch er nicht.

Für den Abstieg wurde eine neue Route versprochen. Es gab zwar kurze sichtbare Wanderwege. Die verflixten nassen, moosbewachsenen Steine, gut versteckt im hohen Gras, forderten uns heraus. Ein weiteres Hindernis waren die vielen elektrischen Weidezäune, teilweise geladen. Mir wurde ein saftiger Stromschlag verpasst. Mein Stock flog durch die Lüfte.

Im Wildmannli-Beizli war dann unser Mittagshalt. Die Bestellung für 6 Suppen waren bereits eine Herausforderung für den Hüttenwart.

Keiner wollte mehr mit der Kistenbahn ins Tal runter. Ab dem Steinhüttli führt ein gut markierter Wanderweg ins Tal. Auch da war Vorsicht geboten, weil die Steine nass und glitschig waren.

Wenn ihr meinen Bericht lest, meint ihr vielleicht wir seien enttäuscht. Nein, im Gegenteil, alle sind zufrieden und auch etwas stolz, die schwierigen Bedingungen gemeistert zu haben.


Herzlichen Dank an Monika und Ruedi. 


Bericht: Myrtha Gut

Bilder: Ruedi Flotron

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