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Die wilden W’s, 10. bis 14. April 2019

2019-04-10

Mittwoch

Mit grosser Freude blickten wir vor den Skitourentagen auf die verschiedenen Wetterberichte und hofften auf prächtige Tourenverhältnisse. Die Anreise nach Wiler im Lötschental klappte nicht bei allen der  Gruppe einwandfrei. Knapp schafften es Bettina und Hansruedi im Zürcher Hauptbahnhof beim Zug nach Bern das Trittbrett zu erklimmen. In Spiez dachten wir, dass Albert zur Gruppe stossen würde. Vorausgegangen oder den Zug verpasst? Und Benji, ein Gast aus St. Gallen? Benji reiste bereits einen Tag vorher ins Lötschental und wartete auf uns und Albert stiess bei der Kaffee-Wartepause zu uns. Los ging’s mit den Transportbahnen bis auf den Hockenhorngrat (3086m), wo wir zum ersten Mal eine recht gute Aussicht geniessen  konnten. Nach einer kurzen Passage mit den Fellen südlich des Hockenhorns starteten wir die Abfahrt zur Lötschenpasshütte (2689m).  Den Aufstieg zur Gizzifurka bzw. zum höchsten Punkt des Übergangs (2980m) bewältigten wir bei bedecktem Himmel. Machten wir oben eine zu lange Pause? Während der ersten paar Minuten der Abfahrt nach Leukerbad orientierten wir uns an Alberts Spur und konzentrierten uns auf die schwierigen Schneeverhältnisse. Doch bald wurde die Sicht und auch der Schnee viel besser und wir genossen die Talfahrt bis zum letzten Schneefleck wenig oberhalb der Strasse in Leukerbad (1440m). Nach der Einquartierung im Touristenheim Bergfreude und der Klärung des Abendprogramms besuchten wir die Alpentherme. Wunderbar, das warme, sprudelnde und erholsame Nass! Wie wohl die Erholung an den weiteren drei Abenden in den SAC-Hütten aussehen wird? In einer Pizzeria liessen wir uns das Abendessen schmecken. Spätabends stiess Sepp zu uns, so dass wir uns am Donnerstag als ganze Gruppe am Frühstücksbuffet verpflegten. 

Donnerstag

Um 8 Uhr, mit der ersten von drei täglichen Seilbahnfahrten auf die Gemmi, ging es in Höhe. In den Nebel hinein! Vorbei an den Bauarbeiten für die Erweiterung des Restaurants fuhren wir Richtung Lämmerenboden, wo wir bei etwas besserer Sicht die Felle montierten. Dauben-, Schwarz- oder Rothorn? Nach einem Materialdepot in der Nähe der Hütte stiegen wir im Nebel Richtung Schwarzhorn auf, so meinten wir. Albi führte uns nach einer kurzen Klärung vor dem Schneejoch jedoch aufs Rothorn. Die Steilstufe beim Schneejoch bewältigten wir mit aufgeschnallten Skis. Auf dem Gipfel des Rothorns  (3101m) gab’s nichts zu sehen. Oder doch! Ein paar mal klärte es Richtung Westen ein wenig auf; wir konnten die nähere Umgebung erahnen. Es gab nicht mal eine kurze Gipfelpräsentation von Albert! Den gleichen Weg zurück (beim Schneejoch mit den Skis über Steine und Schnee gerutscht und getäppelt; unterstützt mit einem Seil) meisterten wir die Abfahrt durch den Nebel zum Materialdepot. Nochmals die Felle an die Skis und der Lämmerenhütte (2502m) entgegen! Sie war gut belegt und das Hüttenteam war sehr freundlich. In angenehmer Atmosphäre genossen wir das Nachtessen, das Zwicken und einen Molotov-Jass (mannomann: diese Tischweise!!! 

Freitag

Um die Hütte war es anderntags genauso bewölkt wie tags zuvor. Etwas den Hang hinter der Hütte hinauftäppelen und los ging die Fahrt in Albis Spur möglichst weit in den Talkessel hinein. Es lag immer noch so viel Schnee, dass der  Einschnitt des Baches total zugedeckt war. Die Bise blies uns beim Aufstieg kalt entgegen, doch der blaue Himmel liess nicht lange auf sich warten. Wow! Schon bald ersetzten wir die wärmende Kopfbedeckung durch einen Sonnenschutz. Den Aufstieg zum Mittelstrubel (3242m) bewältigten wir bei besten Bedingungen. Der Weitblick auf dem Gipfel liess uns staunen und Albi erklärte uns gekonnt die vielen Hörner, von West noch Ost. Nach einer kurzen Abfahrt und einem weiteren Anstieg konnten wir uns auf dem Grossstrubel (3244m) zum zweiten Gipfel des wunderschönen Tages gratulieren. Zu acht in sehr guter Stimmung bei diesem Wetter auf dem Gipfel, so schön! Bei der Abfahrt kamen wir erneut in den Genuss von Albis Ortskenntnissen. Wir genossen einen prächtig zu befahrenden Steilhang und eine super Spur auf den Gletscher Plaine Morte (ca. 2700m). Auf dem Gletscher machten wir eine ausgiebige Mittagspause und staunten über die Weite der Gletscherebene. Über das Wisshore (2946m) zur Wildstrubelhütte oder dem Wanderweg entlang? Albi konnte Corina überzeugen, den Radarhügel ebenfalls zu besteigen, die Aussicht an diesem prächtigen Tag nochmals zu geniessen und zur Hütte hinunter zu fahren.  Das Zweier-Hüttenteam hiess uns herzlich willkommen. Wir genossen eine kurze nachmittägliche Ruhepause, einen leckeren Schokoladenkuchen und ein vorzügliches Nachtessen. Wir Hungrigen leerten auch die Schüsseln der Nachbartische! Der Schellen-Jass führte zu vielen lustigen ober eben auch tragischen Momenten. Zufrieden und mehr oder weniger tief schliefen wir dem strengsten Tag entgegen. 

Samstag

Kurz nach sechs Uhr standen wir auf den Skis. Eine traumhaft schöne Morgenstimmung stärkte die Vorfreude auf die geplante Tour. Die Ziele Schnidehore und Wildhorn im farbigen, sich wunderbar verändernden Morgenlicht! Souverän führte uns Albi bei der Abfahrt Richtung Plan des Roses an. Erster Abfahrtsgenuss an diesem Tag! Bei einem Teil des Aufstiegs zum Schnidehore waren wir alle froh um unsere Harscheisen. Allein auf dem Schnidehore (2937m) freuten wir uns an der prächtigen Aussicht und an Albis Bergkenntnissen. Abwärts Richtung Chilchligletscher jauchzten wir vor Freude über die lässigen Verhältnisse. Die Felle wurden wieder aufgeklebt und dem Wildhorn entgegengestiegen. Mit einer Umarmung oder einem Küsschen gratulierten wir uns zum höchsten Gipfel (3250m) der Tourentage. Einmal mehr staunten wir über die überwältigende Aussicht (nicht wolkenlos aber doch beeindruckend). Die Abfahrt zur Geltenhütte beinhaltete einen Gegenanstieg, den wir mit anstrengendem Rauftäppelen durch faszinierende Felsformationen bewältigten, um dann die Abfahrt möglichst ohne weiteren Gegenanstieg zu geniessen. Steine knapp unter der Schneeoberfläche liessen uns teilweise sehr vorsichtig fahren. Zwischendurch pflegten wir die schmerzenden Knie von Bettina. Allmählich schloss sich die Bewölkung und als wir bei der Geltenhütte (2001m) ankamen, setzte leichter Schneefall ein. Müde, zufrieden und dankbar für Albis erfolgreiche Tourenleitung deckten wir unseren Flüssigkeitsbedarf. Albi begleitete Peter ins Tal (und somit auch den Sparschäler!). Wir richteten uns in der Hütte ein, ergötzten uns an den lustigen Situationen beim Guggisberg-Jass und tankten bei einem kurzen Pfuus Kräfte für den Abend. Natürlich kamen wir der Aufforderung zum Wassersparen nach, obwohl wir über Duschen, WCs mit Wasserspülung und unisolierte Warmwasserleitungen staunten. Der abendliche, von der ganzen Gruppe gespielte Molotov-Jass stürzte einige ins Punkte-Elend.  Trotzdem gut geschlafen? Aber natürlich! 

Sonntag

Total neblig und mit regem Schneefall, als wir morgens bereit für den Arpelistock auf den Skis standen. Guten Mutes folgten wir Albi. Und tatsächlich; bald drückte der blaue Himmel durch und als wir auf dem Gipfel (3035m) standen, freuten wir uns am schönen Wetter. Juhui! Die Abfahrt im Pulverschnee (mit und ohne Albis Choreografie) erfreute uns alle. Er führte uns zu den besten Hängen! Nach einer kurzen, kräftigenden Pause bei der Geltenhütte packten wir das deponierte Material ein und machten uns auf ins Tal. Die Abfahrt zum Lauenensee (1380m) war herausfordernd (steil, Lawinenschnee, Waldweg mit Steinen und Ästen). Unten angekommen warteten wir auf das bestellte Taxi, das nicht kommen wollte, bis uns klar wurde, dass wir noch ein Stück zu Fuss bis zum Parkplatz gehen mussten. In Gstaad gab es noch eine gemütliche Zvieripause in einer Konditorei, bevor wir den Zug bestiegen und in die Ostschweiz zurückreisten.

Ganz herzlich danke ich Albert für die erlebnis- und genussreichen Tourentage und allen für das fröhliche, gemeinschaftliche und lässige Zusammensein. 

Teilnehmende:Corina Schiess, Doris Frischknecht, Sepp Meier, Benjamin Ackermann, Peter Fähndrich, Albert Brunner (Bergführer), Bettina und Hansruedi Bachmann

Text: Hansruedi Bachmann

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